Ulla Hahn, „Allein“ – die Frage nach den Folgen einer verlorenen Liebe (Mat4599)

Manchmal hat man Glück – und ein Verlag hält eine kleine Kostbarkeit aus seinem Angebot im Internet anscheinend dauerhaft verfügbar.

https://www.penguin.de/content/edition/excerpts_extended/Leseprobe_978-3-421-04220-0.pdf?utm_source=chatgpt.com

Es geht um das Gedicht „Allein“ von Ulla Hahn, das wir vor vielen Jahren in der FAZ gefunden haben, als die Verfasserin noch nicht so berühmt war.

Umso mehr freuen wir uns, dass es noch verfügbar ist – es ist vor allem für den Einsatz im Unterricht zum Thema „Liebesgedichte“ interessant.

Aus urheberrechtlichen Gründen präsentieren wir hier nur die Zeilenanfänge, damit jeder es sich selbst in der kompletten Fassung des Verlags ansehen kann.

Ulla Hahn

Allein
Hier wird natürlich ein deutliches Signal gesetzt, das vieles von dem Folgenden erklärt.

  1. Ich hab […]
  2. bin auch müde […]
  3. jetzt schon […]
  4. den kleinen Kindern […]
  5. schwangern Frauen […]
  6. Frühjahr noch […]
  • Als wir das Gedicht entdeckten, war die erste Zeile noch ein Skandal in der Bildungswelt.
  • Aber sie war und ist natürlich sehr prägnant, was den Gefühlsausdruck angeht.
  • Die Gefühlslage wird dann genauer ausgebreitet. Vor allem fürchtet sich das lyrische Ich, nehmen wir mal an, es repräsentiert eine Frau, vor dem, was es als blühendes Leben im familiären Bereich, aber auch im Frühjahr präsentiert bekommt – ohne sich darin wohlfühlen zu können.
  1. Ich bin allein […]
  2. zu verlieren […]
  3. Tage vom […]
  4. und Angst […]
  5. zu probieren […]
  6. an dem was […]
    • Die zweite Strophe nimmt dann den Titel noch einmal auf
    • Und geht dann auf das ein, was das lyrische Ich noch hat.
    • Es handelt sich zum einen um eine schmale Erinnerung,
    • Dann aber vor allem vor den Folgen wahrscheinlich einer Enttäuschung.
    • Hier kann man als Leser die Hypothese wagen, dass es sich um eine kurze Liebe handelt, deren Ende diese Auswirkungen hat.
    • Die Enttäuschung führt zur Angst vor Wiederholung und verhindert damit eine vielleicht bessere Beziehung.
    • Am Ende dann nicht nur der Verlust, sondern ein komplettes Negativ-Urteil über das, was wohl für Liebe gehalten worden ist.
    • Anregung: Darüber kann man gut diskutieren, ob man etwas auf Dauer als negativ abhaken soll, was man ja – vielleicht durchaus zu Recht – kurzzeitig für wertvoll gehalten hat.

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