Ulla Hahn, „Mit Haut und Haar“- die größte Gefahr bei einer Liebesbeziehung (Mat4361)

Worum es hier geht

Vorgestellt wird ein Gedicht, das gewissermaßen die größtmögliche Gefahr bei einer Liebesbeziehung aufzeigt.

Gefunden haben wir das Gedicht hier:
https://deutschunterlagen.files.wordpress.com/2014/12/hahn-gedichte.pdf

Anmerkungen zum Titel
  • Die Überschrift nimmt eine sprichwörtliche Wendung auf, die das Bedürfnis deutlich macht, sich etwas völlig einzuverleiben.
Anmerkungen zu Strophe 1
  • Die erste Strophe beginnt mit der Feststellung des lyrischen Ichs, dass es sein Gegenüber aus einer schwierigen Situation befreit hat. Verwendet wird dabei das Bild der „Senke“, was hier wohl woviel wie Tiefpunkt oder auch Depression bedeutet.
  • Ergänzt wird es durch den Hinweis, dass das nicht nur Rettung war, sondern auch die Möglichkeit eines schöneren Lebens. Das wird sinnbildlich deutlich gemacht durch die Jahreszeit Sommer.
  • Im zweiten Teil der Strophe geht es dann um eine Art Unterwerfungsritual, wie man es zum Beispiel von Hunden kennt.
  • Das soll wohl rückblickend ausdrücken, dass hier etwas Animalisches geschehen ist, das aus dem Rückblick heraus eher beklagt wird.
  • Am Ende steht dann ein typischer Treueschwur, wie er ja auch dem Eheversprechen bei der Hochzeit entspricht.
Anmerkungen zu Strophe 2
  • Die zweite Strophe wendet sich dann Bildern aus der Landwirtschaft zu.
  • Zunächst ist da die Vorstellung, dass man sich gewissermaßen hat beackern lassen d.h. man ist benutzt worden, um für dem anderen Früchte zu bringen.
  • Das nächste Bild kommt aus der Viehzucht und macht den Besitzanspruch gegenüber einem Tier deutlich.
  • Die letzten beiden Zeilen sollen dann deutlich machen, dass das lyrische Ich sich dabei selbst verloren hat.
Anmerkungen zu Strophe 3
  • Im Übergang zur nächsten Strophe ist dann von dem eigentlichen Schwur die Rede, den jeder Mensch sich selbst gönnen sollte, nämlich sich selbst treu zu bleiben – auf jeden Fall nicht weniger als dem anderen.
  • Beschrieben wird dann der Prozess dieser Selbstaufgabe.
  • In einer komplizierten Konstruktion wird deutlich gemacht, dass man im Inneren des anderen war und sich dabei gewissermaßen selbst verloren hatte.
  • Deutlich ist die Täterzuordnung – die Schuldzuweisung an das Gegenüber.
Anmerkungen zu Strophe 4
  • Die beiden Schlusszeilen bilden dann ein bedrückendes Finale. Denn zu dem Ganz-aufgegangen-Sein im Gegenüber kommt noch das Ausgespuckt-Werden.
Zur Intentionalität, den Aussagen des Gedichtes

Insgesamt ein Gedicht,

  1. das in beeindruckenden Bildern deutlich macht, dass Beziehungen auch Besitzergreifung bedeuten können.
  2. In diesem Falle wird die extremste Variante beschrieben, dass man sich nicht nur selbst komplett aufgibt, sondern am Ende sogar auf maximal mögliche Art und Weise gedemütigt wird.
  3. Das ist dann gewissermaßen die zweite Stufe der Selbstaufgabe.

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