Vorstellung eines Videos zum Thema „Selbst lernen statt Schule“ (Mat5462-los-vst)

Worum es hier geht:

Heute sind wir auf ein Youtube-Video gestoßen,
https://www.youtube.com/watch?v=NLpYWLGkIII
über das man gut diskutieren kann.

Dazu haben wir ein Arbeitsblatt zu erstellt, um zu selbstständiger Auseinandersetzung und munterer Diskussion anzuregen..

Hier geben wir einen Überblick über die im Original in englischer Sprache von Stephen Petro präsentierte Idee.

Präsentation als Sachtext:

Wer diese Idee auf der Basis eines Sachtextes mit anschließender kritischer Stellungnahme nutzen will:
Hier ist ein entsprechendes Arbeitsblatt mit Text und Aufgaben.

 

Kurzfassung des Konzepts „Selbst lernen statt Schule“ (nach Stephen Petro):

  1. Projektbasiertes Lernen als Einstieg
    – Statt mit Kursen oder Theoriebüchern zu starten, beginnt man mit einem persönlichen Projekt (z. B. Blog, App, YouTube-Kanal).
    – Lernstoff wird dadurch „bedarfsgerecht“ entdeckt, was intrinsische Motivation und Wissenserhalt fördert.

  2. Gestaltung eines Lernpfades
    – Option 1: Tutor oder Coach (bei Budget).
    – Option 2: Lernpartner und Gruppensystem (z. B. ABC-Gruppen), bei dem Teilnehmer wechselseitig unterrichten, Feedback geben und neue Themen vorbereiten.

  3. Individuelle tägliche Lernroutinen
    – Dual-Tasking: Lernen nebenbei bei repetitiver körperlicher Tätigkeit.
    – Annotation: Aktives Notieren und Kommentieren beim Lesen/Hören.
    – Lehren: Inhalte selbst erklären („TED-Talk für sich selbst“), um sie besser zu behalten.

  4. Zielsetzung und Behauptung
    – Das System wird als gleichwertig mit einer Ivy-League-Ausbildung präsentiert – jedoch ohne Kosten, aber auch ohne institutionelle Abschlüsse oder Laborzugang.

Einschätzung (Chancen & Bedenken)

Was überzeugt mich?

  • Didaktisch starker Dreiklang aus intrinsischer Motivation, sozialem Lernen und aktiver Wiederholung – alles empirisch gut belegt.

  • Projektorientiertes Lernen löst das klassische Schulproblem der Fremdmotivation. Besonders relevant für autodidaktische oder kreative Lerner.

  • Lerngruppenprinzip (ABC) erinnert an Peer-Teaching und hat tatsächlich große Lernwirksamkeit, besonders durch die „Erklärverpflichtung“.

  • „Teaching-as-Learning“-Prinzip (sich selbst Inhalte erklären) ist ein bewährter Klassiker – bei konsequenter Anwendung extrem lernförderlich.

  • Geringe Einstiegshürde: Man braucht kein Geld, sondern Mut, Disziplin und Neugier.

Wo sehe ich Chancen?

  • Als Ergänzung zu institutioneller Bildung (z. B. während eines Sabbatjahres, Studiums oder in Übergangsphasen).

  • Für hochgradig motivierte Selbstlerner, die ohnehin strukturiert und diszipliniert arbeiten.

  • Für Reformschulen, Homeschooling oder Erwachsenenbildung: Dort lässt sich vieles direkt übertragen.

  • Als Impulsgeber für Schulen: Projektorientierung und Peer-Lernen sind ausbaufähig – und das Video bringt das gut auf den Punkt.

Wo habe ich Bedenken?

  • Hohes Maß an Selbstverantwortung: Für viele Jugendliche oder strukturbedürftige Lernende ist das System zu voraussetzungsreich.

  • Keine institutionelle Rückendeckung: Kein Abschluss, kein Zugang zu Wissenschaft, keine Betreuung bei Tiefenkrisen oder Konzeptschwächen.

  • Elitäre Rhetorik („Ivy-League-Äquivalent“) kann abschreckend oder überheblich wirken – auch wenn die Substanz solide ist.

  • Gefahr der Blasenbildung: Lerngruppen via Reddit und Co. können homogen sein – kritischer Austausch fehlt eventuell.

Fazit:

Das Konzept ist stark und inspirierend, vor allem für erwachsene Selbstlerner oder als Input für innovative Bildungskonzepte. Als Ersatz für klassische Schulbildung eignet es sich nur bedingt – aber als Katalysator für ein neues Lernen hat es viel Potenzial. Wer es schafft, sich so zu organisieren, hat tatsächlich gute Chancen auf tiefes, nachhaltiges Wissen.

Vorschlag für die Präsentation als Referat

Selbst lernen statt Schule? – Ein Traum wird (fast) wahr

Wird jetzt ein Traum wahr? Nie mehr Schule – und trotzdem wird man ein Genie?

Genau das behauptet ein Video des amerikanischen Autors und Coaches Stephen Petro. Er stellt ein System vor, mit dem man angeblich alles lernen kann – ganz ohne Schule, aber so wirksam, dass man sogar mit einer Ausbildung an einer Elite-Universität mithalten kann. Klingt zu schön, um wahr zu sein?

In seinem Video erklärt Petro, wie man sich selbstständig neues Wissen aneignen kann – motiviert, effektiv und kostenlos. Dabei geht es nicht um langweiliges Pauken, sondern um kluges, selbstgesteuertes Lernen in drei Schritten. Wir stellen dir dieses System vor – und am Ende kannst du selbst überlegen: Wäre das was für mich? Was spricht dafür – und was dagegen?

Schritt 1: Projektbasiertes Lernen – Lernen, weil du willst

Kennst du das: Du sollst ein Thema lernen, das dich null interessiert – und der Kopf macht einfach nicht mit? Petro schlägt vor, das umzudrehen: Du startest nicht mit dem Schulbuch, sondern mit einem Projekt, das dich wirklich interessiert. Zum Beispiel:

  • einen eigenen Blog schreiben,

  • eine App programmieren,

  • ein Video drehen oder

  • ein eigenes Buch anfangen.

👉 Dabei merkst du schnell, welche Fähigkeiten dir noch fehlen – und genau diese lernst du dann gezielt, weil du sie brauchst. Statt „Lernen auf Vorrat“ lernst du im Tun. Das nennt man projektbasiertes Lernen.

💡 Fachbegriff erklärt:
„Projektbasiertes Lernen“ heißt: Man lernt nicht für eine Klassenarbeit, sondern um ein echtes Ziel zu erreichen. Das motiviert – und hilft, das Gelernte besser zu behalten.

Schritt 2: Lernpfade mit Partnern – Gemeinsam geht’s leichter

Petro sagt: Lernen klappt am besten mit anderen zusammen – entweder mit einem Tutor (das ist eine Art persönlicher Lehrer) oder mit Lernpartner*innen. Besonders spannend findet er sogenannte ABC-Gruppen. Die Idee:

  • Jede Woche erklärt ein Gruppenmitglied ein Thema.

  • Die anderen geben Feedback.

  • In der nächsten Woche ist jemand anderes dran.

So wird jeder mal zum Lehrer – und genau dadurch lernt man besonders viel. Denn wenn man etwas erklären soll, merkt man schnell, was man wirklich verstanden hat – und was noch fehlt.

💡 Fachbegriff erklärt:
Diese Methode nennt man Peer-Teaching oder Lernen durch Lehren – ein Prinzip, das auch in Schulen zunehmend eingesetzt wird.

Schritt 3: Lernen im Alltag – Drei einfache Gewohnheiten

Neben Projekten und Gruppen empfiehlt Petro drei tägliche Mini-Übungen, um das Gehirn dauerhaft zu trainieren:

  1. Dual-Tasking:
    Höre ein Hörbuch oder Podcast, während du z. B. spazieren gehst oder aufräumst. So nutzt du „tote Zeit“ sinnvoll.
    ➔ Achtung: Nicht verwechseln mit Multitasking! Das klappt nicht, wenn beide Aufgaben volle Aufmerksamkeit brauchen.

  2. Annotation:
    Mache dir beim Lesen oder Hören kleine Notizen. Schreib auf, was du spannend findest – oder was du nicht verstanden hast.
    ➔ Später kannst du das ordnen und vertiefen. So wächst dein „Lernnetz“ im Kopf.

  3. Lehren:
    Stell dir vor, du müsstest jemandem das Thema erklären – zum Beispiel deinen Eltern oder einem jüngeren Freund.
    ➔ Auch laut vor dem Spiegel oder mit Sprachnachricht an dich selbst ist erlaubt!

💡 Fachbegriff erklärt:
Diese Techniken nennt man aktive Lernstrategien – sie helfen dabei, Wissen wirklich zu durchdringen, statt es nur oberflächlich aufzunehmen.

Und? Ist das nun besser als Schule?

Der Videomacher ist überzeugt: Ja! Aber wie siehst du das?

Natürlich gibt es viele Vorteile:
✅ Man lernt nur, was einen interessiert.
✅ Man bestimmt selbst, wann und wie.
✅ Man lernt durch Tun – nicht nur durch Zuhören.
✅ Man kann eigene Stärken entfalten.

Aber es gibt auch Nachteile:
⚠️ Nicht jede*r ist von sich aus motiviert.
⚠️ Ohne Schule fehlt oft die Struktur.
⚠️ Nicht alles Wichtige ist spannend.
⚠️ Ohne Prüfungen und Abschlüsse fehlen Belege für dein Können.

Mögliche Aufgaben zum Weiterdenken

  1. Fasse die drei Schritte des Petro-Systems in eigenen Worten zusammen.

  2. Erkläre, warum „Lernen durch Lehren“ so wirkungsvoll sein kann.

  3. Stelle in einer Tabelle die Vor- und Nachteile des Selbstlern-Systems zusammen.

  4. Diskutiere: Kann so ein System die Schule wirklich ersetzen – oder ist es nur eine Ergänzung?

  5. (Kreativaufgabe): Stell dir vor, du setzt ein eigenes Lernprojekt um. Was wäre dein Thema – und welche Fähigkeiten würdest du dir dafür aneignen?

Weitere Infos, Tipps und Materialien