- Vorgestellt wird die Kurzgeschichte „Es war ein Wunder“ von Gabriele Wohmann.
- Sie ist eher für ältere Schüler und Schülerinnen geeignet, weil sie ein sehr ernstes Thema anspricht und auch recht kompliziert erzählt wird.
Zu finden ist die Geschichte zum Beispiel hier:
Thomas Möbius, Wie interpretiere ich Fabeln, Parabeln und Kurzgeschichten? Aufgaben und Musterinterpretationen, 7. Auflage 2021, Bange Verlag, 96142 Hollfeld, ISBN: 978-3-8044-1575-1
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Wir haben die Geschichte aber auch hier gefunden:
https://www.gregorschroeder.de/wp-content/uploads/G_Wohmann_Ein-Wunder.pdf
Unsere Anmerkungen zur Geschichte
- Die Geschichte handelt von einer Frau, die in einem Interview über das „Wunder“ berichtet, dass ihr Mann nach sechs Jahren aus dem Koma erwacht ist.
- Während des Interviews gibt sie zunächst Antworten, die den Erwartungen der Interviewerin entsprechen, und scheint selbst daran zu glauben.
- Im Verlauf des Gesprächs wird jedoch deutlich, dass ihre tatsächlichen Gefühle und Erfahrungen von dem idealisierten Bild abweichen, das die Interviewerin zeichnet.
- Am Ende versucht die Protagonistin, ihre wahren Sorgen und Ängste bezüglich der Zukunft mit ihrem Mann zu äußern, doch das Interview wird abrupt beendet.
- Die Geschichte zeigt den Konflikt zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen an aufopfernde Liebe und den tatsächlichen Gefühlen der Protagonistin.
- Die Art, wie das Interview geführt wird, verdeutlicht, wie Medien Geschichten für ihre Zwecke instrumentalisieren und dabei die Realität verzerren können.
- Die Protagonistin schwankt zwischen der Annahme der ihr zugeschriebenen Rolle und dem Wunsch, ihre wahren Gefühle zu offenbaren.
- Die Frau fühlt sich schuldig, weil sie nicht den idealisierten Vorstellungen von Liebe und Aufopferung entspricht.
— - Ausgehend von der Geschichte kann man sehr gut die gesellschaftlichen Erwartungen an Beziehungen und Pflege diskutieren. Was passiert eigentlich, wenn ein Partner plötzlich krank wird oder anderweitige Probleme bekommen und sein Verhalten ändert.
- Eine weitere Möglichkeit wäre eine Diskussion über das, was Medien zeigen – und die Unterschiede zur Realität. Man kann hier ja regelrecht von Manipulation sprechen, wenn ein ganz falsches Bild von der Wirklichkeit vermittelt wird.
- Man kann auch allgemeiner nachdenken über die Frage der eigenen Identität. Inwieweit kommt sie wirklich aus einem selbst heraus. Oder ist man eigentlich ein Produkt der Erwartungen der Familie oder des Freundeskreises.
— - Anregung: Man könnte auch ein alternativen Ende verfassen oder die Interviewerin abends über das Erlebte ein Gespräch mit einer Freundin führen lassen.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Kurzgeschichten, nach Themen geordnet, Bereiche, Sammlung
https://textaussage.de/kurzgeschichten-nach-themen-geordnet
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— - Kurzgeschichten für die Klasse 8
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— - Kommunikation, Vorstellung interessanter Kurzgeschichten
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- Kurzgeschichten interpretieren – Infos, Tipps und Materialien
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— - Unser Youtube-Kanal zum Thema „Kurzgeschichten“
https://youtube.de/playlist?list=PLNeMBo_UQLv3e3yDjzZmprl-tdkHqOimm
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