Charakterisierung der Hauptfigur Grenouille in Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ (Mat5451-3)

Worum es hier geht:

  • Charakterisierung der Hauptfigur in dem Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind
  • Gedacht vor allem für
    • Die Beteiligung am Unterricht
    • Vorbereitung auf Klausuren
    • Und mündliche Prüfungen
  • Die wichtigsten Kennzeichen und ihre Auswertung
  • Es geht nicht um eine Personenbeschreibung, sondern die Herausarbeitung dessen, was der Erzähler dem Leser präsentiert.
  • Die Reihenfolge ist wichtig, weil damit auch eine gewisse Leserlenkung gegeben ist.
Beantwortung der Frage: Was kennzeichnet die Hauptfigur?
Teil 1: Von der Geburt bis zum Wunder seiner Parfumherstellungskunst

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Teil 2: Einsamkeit, Erkenntnis der eigenen Geruchslosigkeit, Herstellung von Menschengeruch

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Teil 3: Grenouilles Weiterbildung in Grass und Herstellung des erhofften „Engelsduftes“

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Teil 4: Grenouilles Weiterbildung in Grass und Herstellung des erhofften „Engelsduftes“

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Teil 5: Zusammenfassung / Auswertung
  • Insgesamt hat man den Eindruck, dass zwei der Vermutungen des Parfumeurs Baldini zutreffen: „Entweder ist er besessen, oder er ist ein betrügerischer Gauner oder er ist ein begnadetes Talent.“ (94)
  • Die mögliche Teufelseigenschaft wird ja am Anfang auch klar von der Amme und auch vom Pater thematisiert.
  • Dazu kommt der Klumpfuß, den Grenouille sich bei einem Sturz zugezogen hat. Diese Missbildung wird ja dem Teufel landläufig zugeschrieben. (181/285).
  • Eine weitere Besonderheit sind Eigenschaften, die den Erzähler dazu bringen, Grenouille mit einer Zecke zu vergleichen. Auch die kann viel aushalten, um auf die einmalige Gelegenheit zu warten, einem anderen Lebewesen die notwendige Blutmenge abzusaugen. (27/29).
  • Wichtig sind die folgenden Zitate:
    • Grenouille habe anderen gigantischen Bösewichtern der Geschichte nicht an
      „Selbstüberhebung, Menschenverachtung, Immoralität, kurz an Gottlosigkeit nachgestanden“,
      sonder nur, „weil sich sein Genie und sein einziger Ehrgeiz auf ein Gebiet beschränkte, welches in der Geschichte keine Spuren hinterläßt: auf das flüchtige Reich der Gerüche.“ (5)
    • Was ihn auf jeden Fall negativ auszeichnet:
      „Er entschied sich für das Leben aus reinem Trotz und aus reiner Boshaftigkeit“ (28).
  • Dazu kommt eine seltsame Zielkombination: Er will die Menschen beherrschen – und gleichzeitig sollen sie ihn lieben. (197-199)
  • Das passt überhaupt nicht dazu, dass er die Nähe von Menschen eigentlich nicht ausstehen kann, ja sie sogar als eklig empfindet. (190) Er ist dann aber glücklich, als er sich zumindest wegen eines entsprechenden Parfums unauffällig unter ihnen bewegen kann.
  • Am Ende aber reagiert er auf die vom Engelsparfum erzeugte Liebe der Menschen zu ihm nur mit „Verachtung“ (394).
  • Das wird interessanterweise verbunden mit einer Hybris, bei der sich Grenouille sogar über Gott erhebt.
  • Dabei vergleicht er sich interessanterweise mit Prometheus (304), der aber im Sinne und Interesse der Menschen sein Verhältnis zu den Göttern aufs Spiel gesetzt hat – ein entscheidener Unterschied zu dem Egomanen Grenouille.
  • Am Ende steht Grenouilles Scheitern, weil er erkennen muss, dass er seinen Teil zur Liebe nicht beitragen kann: Er erkennt, „daß er nie in der Liebe, sondern immer nur im Haß Befriedigung fände, im Hassen und Gehaßtwerden.“ (305)
  • Und jetzt wird er Opfer seines eigenen Engelsduftes: Denn Grenouille möchte auch, dass die Menschen seinen Hass spüren und darunter leiden. Aber das geht eben nicht bei einem Liebeswahn-Parfum.
  • So ist er am Ende gescheitert, tatsächlich Opfer seines eigenen Talents geworden, das die Möglichkeit ausschloss, wirklich als Mensch unter Menschen zu leben, eben auch mit einem echten Geruch. Hier passt gut das Phänomen, dass „sich riechen können“ oder eben auch nicht für die Beziehung von Menschen sehr wichtig ist.

 

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