Übung: Klärung der Äußerungen des lyrischen Ichs – Beispiel „Flucht aus dem Wald“ (Mat3009-fwg)

Worum es hier geht:

Auf der Seite
https://schnell-durchblicken.de/mia-fixpunkte-loesungen-zum-gedicht-see-in-der-grossstadt-von-oliver-tietze
haben wir ein Video vorgestellt, in dem 3 Varianten von Beschreibungen des Inhalts vorgestellt werden.

Wir haben aber auch angedeutet, dass es viel mehr Möglichkeiten der Äußerung eines lyrischen Ichs gibt.

Weiter unten gibt es eine entsprechende Liste mit Beispielen:

Hier aber erst mal das Gedicht, an dem man mal das Erkennen der Äußerungen des lyrischen Ichs üben kann:

Bevor jemand frustriert diese Seite schließt:
Auf dieser Seite gibt es Tipps zur Lösung
Dazu auch den Link und die Beschreibung eines Videos, in dem wir die Lösungen detailliert vorstellen:
https://schnell-durchblicken.de/loesungen-fuer-klaerung-der-aeusserungen-des-lyrischen-ichs-beispiel-flucht-aus-dem-wald

Gedicht: Flucht aus dem Wald
  1. Geburtstag.
  2. Der Tante geht es gut.
  3. Zu oft hat sie an Eichendorff gedacht.
  4. Jetzt lebt sie tief in Waldes Einsamkeit.

 

  1. Es ist fast wie ein Seitensprung,
  2. was ich hier mache –
  3. ohne Netz, ohne Karte.
  4. Mein Handy schweigt.

 

  1. Ein Strich Empfang –
  2. mehr bleibt mir nicht.
  3. Ein Stein – zu krumm zum Sitzen,
  4. der Wald: spitz, starr, stumm.

 

  1. Die Bäume? Sie sehen mich an –
  2. als hätten sie Fragen. Oder Zähne.
  3. Der Wind pfeift mir Worte zu,
  4. ich versteh sie nicht. Will sie nicht.

 

  1. Zirpen, Knacken, Klackern.
  2. Grillen? Geräte? Ich.
  3. Zähne aufeinander.
  4. Mein Handy: stumm vor Netzverlust.

 

  1. Sie trinken Tee. Ich suche WLAN.
  2. Ein Pfad, zwei Wege –
  3. links raschelt’s. Rechts?
  4. Ein Bus.

 

  1. Ich springe.
  2. Keine Ahnung, wohin.
  3. Aber ich renne,
  4. als wüsste ich es.

Formen lyrischer Ich-Äußerung – Übersicht mit Beispielen

Diese Liste zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie sich ein lyrisches Ich im Gedicht ausdrücken kann. Jede Kategorie ist mit einem kurzen Beispiel versehen – teils realistisch, teils fiktiv.

  1. Reale Beschreibung:
    Die Blätter fallen von den Bäumen.
  2. Poetische Beschreibung:
    Die Blätter tanzen nach dem Willen des Windes.
  3. Beschreibung der Bewegung mit poetischem Anhang:
    Ich gehe langsam am Ufer entlang, den Blick ins Licht gesenkt.
  4. Hypothetische Deutung:
    Hier teilen sich die Wege – vielleicht symbolisch für einen Abschied.
  5. Geräuschbeschreibung – verbunden mit einem Vergleich
    Erfordert ggf. eine „hypothetische“ Erklärung
    Es brummt leise zwischen den Halmen – wie ein alter Traum.
    Betont wird damit das Geheimnisvolle – mit Schwerpunkt auf der Vergangenheit
  6. Gefühlsäußerung:
    Wie friedlich dieser See mich macht.
  7. Forderung:
    Lasst mich doch einfach hier verweilen!
  8. Frage:
    Werde ich je an diesen Ort zurückkehren?
  9. Vermutung:
    Vielleicht liegt ein Neubeginn in der Luft.
  10. Erinnerung:
    Das hier war unser Highlight
    wenn immer es ging.
  11. Wunsch:
    Könnte ich doch nur für immer bleiben.
  12. Appell:
    Schaut nur, wie Natur und Technik sich durchdringen!
  13. Selbstreflexion:
    Ich bin Teil dieser Welt – und doch Beobachter.
  14. Vision:
    Die Weide – ach – sie wird noch 100 Jahre stehen.
  15. Symbolische Beschreibung:
    Die schwarzen Schwäne – Sendboten der Dunkelheit.
  16. Kontrastbeschreibung:
    So still der See – so laut mein Kopf.
  17. Ironische Bemerkung:
    Selbst mein Handy zirpt wie eine Grille.
  18. Alltäglicher Kommentar:
    Man hätt‘ es wissen können – Empfang gibt’s keinen hier.
  19. Philosophischer Gedanke:
    Jeder Weg ist ein Gabelweg – auch wenn er geradeaus führt.
  20. Bildliche Beschreibung – hier mit Personifizierung
    Der Himmel hängt seine Gedanken in die Bäume.

Weitere Materialien zu diesem Gedicht gibt es hier:
https://textaussage.de/oliver-tietze-see-in-der-grossstadt

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