Unterrichtsreihe „Kommunikation in Kurzgeschichten“ – Infos und Tipps
- Wir beginnen mit einem speziellen Teambuilding-Prozess, der Schülern deutlich machen soll, dass besonders der Deutschunterricht etwas mit ihrem Leben und ihrer Zukunft zu tun hat / haben kann.
- In einem zweiten Schritt geht es dann direkt um das Schülerleben, indem mit Hilfe einer Kurzgeschichte die Kommunikation zwischen Schüler und Lehrer in einem Konfliktfall thematisiert wird.
- Der dritte Schritt befasst sich dann mit einer kurzen Geschichte, an der exemplarisch gezeigt und geübt werden kann, wie man eine Kurzgeschichte analysiert – wichtig für Terminpläne, bei denen im Fach Deutsch die Klausuren bald nach Schulbeginn geschrieben werden.
Außerdem reizt diese Geschichte zum Weiterschreiben. - Das Analyseprogramm kann dann an einer weiteren Kurzgeschichte geübt werden, die zeigt, wie man auch schon als Schüler mit Sprache erfolgreich sein kann. Das knüpft dann direkt an den Teambuilding-Prozess der ersten Stunde an.
- (wird fortgesetzt, hier folgen jetzt Details und Hinweise auf Materialien.)
Einstieg: Verbindung des Organisatorischen mit Teambuilding
Für die erste Stunde, in der es vor allen Dingen auch um organisatorische Dinge gehen kann, wird ein Fragebogen präsentiert, mit dem man die Schüler schon mal etwas kennenlernt. Außerdem ist der Fragebogen so angelegt, dass die Schüler sich selbst im Hinblick auf ein paar zentrale Dinge in der Schlussphase ihrer Schulzeit überprüfen und sich auch darüber auch austauschen.
UE1: Einstieg über eine Kurzgeschichte mit direktem Unterrichtsbezug
Deshalb wird auch eingestiegen mit einer Kurzgeschichte, die in einer Art ausgestalteter Szene den Ablauf eines Konflikts zwischen einem Schüler und einem Lehrer beschreibt. Das Besondere an dieser Kurzgeschichte ist, dass laufend die unterschwelligen Komponenten der Kommunikation mit ins Bewusstsein gehoben werden.
UE2: Eine zweite Kurzgeschichte mit Besprechung eines Modells der Analyse und Interpretation
Als zweite Kurzgeschichte könnte man dann eine nehmen, die insgesamt kürzer ist. Das hat den Vorteil, dass man beim Besprechen des Modells eines Analyse nicht gleich mit zu viel Textballast arbeiten muss.
Exkurs: Analyse und Interpretation als ganz normale Alltagserfahrungen
- Das Thema ist die Problemstellung, die hier gewissermaßen wirklich im Raum steht – wenn auch erst nur an der Tür:
Nämlich die Frage: „Wie gehe ich am besten mit den Verhältnissen hier um?“
Das hängt von den Interessen ab, zum Beispiel mit der Frage: „Geht es mir um Spaß?“ oder mehr „um Kontakte“? - Zu dieser Frage gibt es eine vorläufige Antwort, die sogenannte „Deutungshypothese„.
Die könnte lauten: „Das kann ein guter Abend werden, wenn ich mich beim Bier („ist nicht meine Marke!“) etwas zurückhalte und schaue, dass ich mir von den Gastgebern die interessantesten Leute vorstellen lasse.
- Man hat eingekauft und nähert sich den Kassen? Wo ist die günstigste Schlange, an die man sich stellt?
- Man gerät in eine Verkehrskontrolle. Schon überlegt man, ob bei einem selbst alles in Ordnung ist und wie die Polizisten drauf sind.
- Man macht den Fernseher an und gerät in einen laufenden Film oder eine Sendung. Was ist das? Soll man dranbleiben?
- Man sieht ein Plakat, das einem auffällt und einen interessiert. Schon fängt man an, „verstehen zu wollen“, worum es geht und was einem verkauft werden soll. Am Ende bildet man sich ein Urteil und geht dann mit dem Ergebnis um – zum Beispiel, indem man der Werbung folgt oder anderen davon erzählt.
- Man betritt die Ferienwohnung und schon analysiert man das, was sie ausmacht und einem wichtig ist – und dann sagt man sich: Glück gehabt oder beim Blick auf die nahe Schnellstraße: „Das geht ja wohl gar nicht – zumindest nicht bei offenem Fenster 😉
- Übrigens ist jede Tatort-Besichtigung in einem Krimi vielleicht sogar das beste Beispiel für Analyse und Kommunikation im Alltag. Denn der Kommissar muss dort sorgfältig alle wichtigen „Signale“ aufnehmen und zu Interpretations-Hypothesen verarbeiten.
Überleitung: Von der Analyse von Alltagserlebnissen zur Analyse von Kurzgeschichten
- Man checkt alles, was zu dem Objekt gehört.
- Fasst es dann in den wesentlichen Punkten zusammen.
- Und interpretiert es dann im Hinblick auf mögliche oder aktuelle Fragestellungen.
Kurzgeschichten, die sich nicht an die Gattungsregeln halten – verhelfen zu einem vertieften Verständnis
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-behrens-supersonic-me
Ergänzende Möglichkeit: Eine Kurzgeschichte, die zeigt, wie man als Schüler mit Sprache „punkten“ kann
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-frerich-gekonnt
Die Geschichte zeigt an mehreren Situationen, wie auch Schüler im Gespräch mit Erwachsenen (Vater oder auch Lehrer) mal die „Nase vorn“ haben können. Es kommt eben nur darauf an, die Möglichkeiten von Kommunikation, Argumentation und Rhetorik für sich zu nutzen.
Hajo Frerich, „Speed-Dating mit Gedichten“
Klärung, wie man bei einer Kurzgeschichte „Thema“ und „Aussage“ (Intention) erkennt
Daniel Kehlmann, „Kritik“: Kurzgeschichte mit ganz viel Kommunikation, aber unbefriedigendem Ausgang
Eine Kurzgeschichte, die auf extreme Art und Weise zeigt, wie weit man die Kombination von scheinbarer Höflichkeit unmd realer Frechheit in der Kommunikation treiben kann.
Es geht um einen Schauspieler und Moderator, der von seinem Sitznachbarn im Flugzeug auf zunehmend derbe Art im Hinblick auf seine Fähigkeiten und Leistungen heruntergemacht wird. Am Ende zeigt sich, dass dieser extrem unsympathische Zeitgenosse an der gleichen Flugangst leidet wie der Schauspieler. Allerdings wird das vom Autor nicht genutzt, um die Geschichte eindeutig harmonisch enden zu lassen. Der Schluss scheint ein schlechtes Beispiel für Leserlenkung zu sein. Es werden nämlich sehr heterogene und fragmentarische Signale gesetzt, die eher verwirren als beim Verständnis helfen.
http://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/86-kg-kehlmann-kritik
Kommunikation in einer zentralen Romanepisode („Buddenbrooks“)
https://www.schnell-durchblicken2.de/st14-kehlmann-kaminski
Medienwechsel: Kommunikation in einem Gemälde: Edward Hopper, „Room in New York“
Kommunikation und Interaktion in Yasmina Rezas Theaterstück „Kunst“
https://www.schnell-durchblicken2.de/st14-yasmina-reza-kunst
Warum lieber „Ein netter Kerl“ als „Flitterwochen“ in der Klausur?
Es ist bei Klausuren deutlich besser, Kurzgeschichten aus dem Lebensumfeld der Schüler einzubeziehen.
Die Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ von Gabriele Wohmann ist sehr viel besser geeignet. Jugendliche können sich gut vorstellen, was passiert, wenn man einen neuen Freund oder eine neue Freundin in ein Umfeld mitbringt, das erst mal auf Ablehnung eingestellt ist.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Kurzgeschichten, nach Themen geordnet, Bereiche, Sammlung
https://textaussage.de/kurzgeschichten-nach-themen-geordnet
— - Kurzgeschichten – alphabetisch nach Autoren geordnet
https://textaussage.de/interessante-kurzgeschichten-alphabetisch-nach-autoren-sortiert
— - Kurzgeschichten für die Klasse 8
https://textaussage.de/kurzgeschichten-klasse-8
— - Kommunikation, Vorstellung interessanter Kurzgeschichten
https://textaussage.de/kurzgeschichten-zum-thema-kommunikation
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- Kurzgeschichten interpretieren – Infos, Tipps und Materialien
https://textaussage.de/kurzgeschichten-interpretieren-themenseite
— - Unser Youtube-Kanal zum Thema „Kurzgeschichten“
https://youtube.de/playlist?list=PLNeMBo_UQLv3e3yDjzZmprl-tdkHqOimm
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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