Anders Freistein, Warum wirkliches Lernen in der Schule kaum eine Rolle spielt – vereinfachte Fassung (Mat7000-swl-kf)

Worum es hier geht:

In der Theorie sind Menschen so, dass sie auf Argumente reagieren und dabei etwas für sich lernen.

Dass die Wirklichkeit ganz anders aussieht, behauptet der folgende Text.

Seine provokative Haltung ist gut geeignet, um Diskussionen und abweichende Meinungen hervorzurufen, die dann auch begründet werden.

Und wenn dabei das eine oder andere aus dem Ursprungstext anerkannt wird – vielleicht sogar im Sinne von: „Stimmt eigentlich“ – oder: „Daran habe ich noch gar nicht gedacht“ – dann hat es hier einen richtigen Lernprozess im Sinne des Textes gegeben. 😉

Wir präsentieren hier eine Fassung, die durch Zwischenüberschriften etwas lesefreundlicher gestaltet ist.
Das ist ja auch ein Trend, wie er in Zeitungen und Zeitschriften inzwischen üblich ist und auch bei einer anderen Leserschaft als früher gut ankommt.

Wer die Originalfassung haben möchte – ausführlicher und ohne Zwischenüberschriften, der findet sie hier:
https://schnell-durchblicken.de/anders-freistein-warum-wirkliches-lernen-in-der-schule-kaum-eine-rolle-spielt

Vorschau und Druckfassung

 

Mat7000-swl-kf Freistein Warum wirkliches Lernen in der Schule so selten ist

 

 

 

Hier die Textfassung

Anders Freistein

Warum wirkliches Lernen in der Schule so selten ist

Natürlich wird in der Schule gelernt – jeden Tag, Stunde für Stunde. Aber wenn man ehrlich ist, hat dieses Lernen mit wirklichem Lernen oft wenig zu tun. Was dort meist geschieht, ist Wissensaufnahme: Formeln, Jahreszahlen, Regeln – nicht selten ohne echtes Verständnis. Und nach der Klassenarbeit oder dem Abitur ist das meiste vergessen.

Was vom Lernen bleibt

Das gilt übrigens auch fürs Studium. Ein Lehrer sagte einmal: „Das Einzige, was ich aus der Schule im Gedächtnis behalten habe, war der Satz meines Philosophie-Lehrers: Nicht der Staat ist die größte Gefahr für den Einzelnen, sondern die Gesellschaft.“ Und ein Germanistikstudent erinnerte sich: „Sprechen ist immer neu.“ Solche Sätze bleiben – weil sie das Bewusstsein verändern.

Wenn Lernen wirklich geschieht

Wirkliches Lernen bedeutet Veränderung. Es bewegt uns innerlich, führt dazu, dass wir anders denken oder handeln. Das ist anstrengend – man muss sich überwinden und gegen die eigene Gewohnheit ankommen.

Erkenntnis durch Erschütterung

Beim Handeln wird das besonders sichtbar. Menschen ändern sich selten freiwillig, sondern erst, wenn sie Schmerz erlebt haben. Wer einmal gesehen hat, was ein Fahrradunfall ohne Helm anrichten kann, trägt beim nächsten Mal einen. Das ist Lernen – durch Erschütterung.

Lernen durch Aufmerksamkeit

Zum Glück muss man nicht jeden Tag Schmerzen erleiden, um zu lernen. Es reicht, aufmerksam zu sein: einen Film zu sehen, ein Buch zu lesen, durch die Stadt zu gehen – und den Moment zu bemerken, in dem etwas hängenbleibt. Das kann eine Szene sein, ein Gedanke oder eine plötzliche Begeisterung fürs Schreiben, Musizieren oder Schauspiel. Wer das erlebt, hat gelernt – weil sich etwas verschoben hat im Denken oder Handeln.

Ein Gedanke zum Schluss

Vielleicht lohnt es sich, sich selbst zu fragen: Was hat mich in letzter Zeit so beeindruckt, dass es mein Leben ein Stück verändert hat? Wo das übrigens hervorragend funktioniert, ist Werbung. Aber die ist ja nicht gemeint – und warum das so ist, kann sich jeder selbst überlegen..

Durchblicke bis auf Widerruf – Online-Zeitschrift für Schule und Studium – 10/2025

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