Worum es hier geht:
- Hier gibt es den schnellen Überblick über die ersten beiden Akte von Lessings Theaterstück „Emilia Galotti.
- Im Folgenden wird die Reclam-XL-Ausgabe des Dramas verwendet, die auch als E-Book zu haben ist. Das hat den Vorteil, dass man nach bestimmten Textstellen suchen kann.
I. Akt, Szene 1:
- Der Prinz als Fürst über eine Stadt und ihre Umgebung schaut sich Bittschriften an und würde gerne was für die Leute tun, aber: „Die traurigen Geschäfte; und man beneidet uns noch! – Das glaub‘ ich; wenn wir allen helfen könnten: dann wären wir zu beneiden.“
- Dann entdeckt er eine „Emilia“ als Absender und sie erregt sein Interesse und bekommt gleich auch alles gewährt, weil sie den Prinzen an eine andere Emilia Galotti erinnert, die ihn so sehr beschäftigt, dass er gleich auch gar nicht mehr arbeiten kann oder will. Er muss raus.
- Dann wird ihm noch ein anderer Brief überreicht, von der Gräfin Orsina, eigentlich seiner Freundin, aber: „Meine teure Gräfin! Bitter, indem er den Brief in die Hand nimmt. So gut, als gelesen! Und ihn wieder wegwirft. – Nun ja; ich habe sie zu lieben geglaubt! Was glaubt man nicht alles? Kann sein, ich habe sie auch wirklich geliebt. Aber – ich habe!“
- Dann wird ihm der Maler Conti angekündigt: „Conti? Recht wohl; laßt ihn herein kommen. – Das wird mir andere Gedanken in den Kopf bringen.“
I. Akt, Szene 2
- Der Eindruck einer gewissen Gutherzigkeit des Prinzen verstärkt sich, wenn man hört, wie er sich über den Maler und sein Einkommen äußert. Hier zeigt sich also nicht mehr der eiskalte und distanzierte Herrscher bzw. Vertreter des Adels gegenüber dem einfachen Bürger.
- Anschließend geht es um das erste Bild, an das sich der Prinz aber gar nicht mehr so richtig erinnern mag, weil seine Liebe zur Gräfin Orsina inzwischen durch die zu Emilia Galotti ersetzt worden ist.
I. Akt, Szene 3:
- Monolog des Prinzen, in dem er seine Gefühle beschreibt und auch von seinem „Herzen“ spricht, typisch für die Empfindsamkeit und dann auch für den Sturm und Drang.
I. Akt, Szene 4:
- Hier zeigt sich dann allerdings immer mehr auch eine hässliche Seite des Prinzen.
- Er spricht nämlich so negativ, ja sogar beleidigend über seine Ex, dass der Maler schließlich sogar „äußerst betroffen“ ist.
- Ganz anders sieht es dann beim Bild der Emilia aus. Da kann er sich fast nicht mehr einkriegen vor Begeisterung.
- Auch äußert sich der Prinz kurz zu seiner Beziehung zu Emilias Familie: Er hat Mutter und Tochter auf einer Gesellschaft kennengelernt, was zeigt, dass Emilia nicht zum Bürgertum, sondern auch zum Adel gehört. Sonst gäbe es wohl kaum eine Hochzeit mit einem Grafen, wovon später die Rede ist, auch wenn sie nicht ganz standesgemäß ist.
- Der Maler zeigt sich insgesamt auch sehr beeindruckt von Emilia und zeigt am Ende Verständnis, wenn des Prinzen Interesse nicht nur dem Bild gilt.
I, Akt, Szene 5:
- Monolog des Prinzen, verarbeitet seine Begeisterung noch.
I. Akt, Szene 6
- Marinelli erscheint und berichtet dem Prinzen, was es Neues in der Stadt gibt
- Erscheinen der Gräfin Orsina, die besorgt ist, was ihr Verhältnis zu dem Prinzen angeht.
- Heirat des Grafen Appiani, was den Prinzen in größte Erregung versetzt.
- Der Prinz offenbart seine Liebe zu der Braut
- und Appiani bekommt Vollmachten, die Eheschließung mit allen Mitteln zu verhindern.
- Zunächst soll Appiani mit einem raschen Auftrag aus der Stadt entfernt werden.
I. Akt, Szene 7
- Monolog des Prinzen denkt immer noch mit Schrecken daran, dass für ihn bald alles verloren sein könnte.
- Da fällt ihm ein, dass er Emilia in der Kirche überraschen könnte.
I. Akt, Szene 8
- Der Kammerdiener Rota erscheint mit Papieren.
- U.a. mit einem Todesurteil, das der Prinz unterzeichnen muss, bevor es vollzogen wird.
- Der will das gleich nebenbei erledigen,
- was den Rota so erschreckt,
- dass er einfach behauptet, es doch nicht dabei zu haben.
- Und die Großzügigkeit gegenüber der anderen Emilia ist dem Prinzen inzwischen auch schon wieder egal.
II,1/2:
- Odoardo erscheint früher in der Stadtwohnung als gedacht, fragt nach Emilia und ist sehr besorgt, dass sie allein zur Kirche gegangen ist.
- „sie sollte nicht allein gegangen ein.“ (21)
II,3:
- Angelo, ein gesuchter Mörder, trifft sich mit Pirro, einem Angestellten von Emilias Familie, fragt ihn aus. Er soll bei einem Überfall auf die Kutsche von Graf Appiani mitmachen.
- Pirro am Ende ganz verzweifelt: „Ha! Lass dich den Teufel bei einem Haare fassen; und du biste sein auf ewig. Ich Unglücklicher.“ (24)
II,4:
- Odoardo ist begeistert von Grafi Appiani als seinem zukünftigen Schwiegersohn.
Vor allem freut er sich über den „Entschluss, in seinen väterlichen Tälern sich selbst zu leben“. (24)
Demgegenüber Kritik an seiner Frau und Emilias Mutter: „dass es mehr das Geräusch und die Zerstreuung der Welt, mehr die Nähe des Hofes war, als die Notwendigkeit, unserer Tochter eine anständige Erziehung zu geben, was dich bewog, hier in der Stadt mit ihr zu bleiben; – fern von einem Manne und Vater, der euch so herzlich liebet.“ (24) - Claudia, Emilias Mutter, erzählt ihrem Mann, dass der Prinz sehr von Emilia angetan ist.
- Odoardo ist besorgt, ja wütend darüber, denn der Prinz ist nicht sein Freund.
- Er will Appiani aufsuchen.
II,5/6
- Emilia kehrt aus der Kirche zurück und ist ganz fertig, weil sie dort vom Prinzen bedrängt worden ist.
- Emilia will Appiani die Sache erzählen, ihre Mutter hält sie aber zurück.
- Auch hat sie Sorge wegen Odoardo:
„Gott! Gott! wenn dein Vater das wüsste! – Wie wild er schon war, als er nur hörte, dass der Prinz dich jüngst nicht ohne Missfallen gesehen.“ (30)
II,7:
- Appliani erscheint und freut sich über ein gutes Gespräch mit Odoardo.
- Der Graf freut sich über Emilias Entscheidung für ein eher natürliches Erscheinen bei der Hochzeit.
Wie möchte Emilia auf der Hochzeit erscheinen? „fliegend und frei“ (33) - Sie geht, um sich entsprechend zurecht zu machen.
II,8
- Kaum ist Emilia weg, zeigt Appiani eine seltsam gedrückte Stimmung.
- Dabei spielt eine Rolle, dass seine Freunde ihm geraten haben, vor der Abreise zur Hochzeit noch mit dem Prinzen zu sprechen.
„Ich bin ärgerlich; ärgerlich über meine Freunde, über mich selbst […] Meine Freunde verlangen schlechterdings, dass ich dem Prinzen von meiner Heirat ein Wort sagen soll […] und ich bin schwach genug gewesen, es ihnen zu versprechen.“
II,9/10
- Marinelli erscheint
- und informiert ihn über den „Befehl“ des Prinzen, in für ihn einen Auftrag als Gesandter zu übernehmen.
- Appiani lehnt das ab, weil es zu einer Verschiebung seiner Hochzeit führen würde und er ist auch nicht bereit, Befehle entgegenzunehmen.
Marinelli: „Befehl des Herrn“ – Appiani: „Ich wollte die Ehre haben, ihm zu dienen: aber nicht sein Sklaven werden.“ - Darüber hinaus lässt er sich auf einen Streit mit Marinelli ein, so dass der ihn sogar zum Duell fordern will.
- Daraus wird aber erst mal nichts, weil Appiani ja an dem Tag erst mal heiraten will.
II,11
- Appiani ist immer noch aufgebracht,
- sieht aber einen Vorteil darin, dass er jetzt nicht mehr zum Prinzen muss.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Emilia Galotti
https://schnell-durchblicken.de/lessing-emilia-galotti-themenseite
— - Lessings „Emilia Galotti“ als bürgerliches Trauerspiel und Werk der Aufkärung
https://www.schnell-durchblicken2.de/emilia-galotti
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