Erstaunlich, wie „ehrlich“ die Künstliche Intelligenz sich zeigen kann ;-) (Mat7394)

Unterschied zwischen Künstlicher und menschlicher Intelligenz

Weiter unten beschreiben wir, was uns zu diesem Bild-Auftrag an ChatGPT gebracht hat.

  • Man sieht hier sehr schön, wie die KI ihre Daten aneinanderreiht und dabei fortlaufend auswertet.
  • Der Mensch dagegen denkt und arbeitet anders – er blickt auch „zurück“, wie die KI selbst zugibt
  • So kann er in der scheinbaren digitalen Unfehlbarkeit schnell einen Fehler entdecken, der für die KI schon dunkle Vergangenheit ist.
  • Allerdings wird für sie alles wieder sehr hell, wenn man sie auf den Fehler hinweist.
  • Übrigens wollten wir im Bild die Figur links menschlicher aussehen lassen – aber das gehört auch zum „Wesen“ der KI, dass sie aktuell nur schwer Einzelheiten abändern und integrieren kann. Stattdessen „denkt“ und „schafft“ sie lieber weitgehend eine neue Variante.
  • Wer sich dafür interessiert: Auf der folgenden Seite sieht man unsere Korrektur-Prompts – und das, was die KI daraus gemacht hat.
    https://schnell-durchblicken.de/wie-die-kuenstliche-intelligenz-bilder-malt-und-nur-schwer-optimiert

  1. Für einen Behelfsschriftsteller, also jemanden, der gerne auch gute Texte schreibt, aber eher durch Glück und ohne Anspruch, ist es faszinierend, sich mit einer Künstlichen Intelligenz wie ChatGPT auszutauschen. Besonders dann, wenn man gewissermaßen gemeinsam Fehler macht, aber vor unterschiedlichem Hintergrund.
  2. Ausgangspunkt war eine Frage zu einer Kurzgeschichte: Das Programm antwortete wie immer nicht nur hilfreich, sondern sogar anregend.
  3. Diesmal in einer besonderen Richtung: Denn in der Antwort wurde der folgende Satz entdeckt:
    “Als sie den Blick hebt und ihren Blick auf die bewusstlose Gestalt des Mannes richtet, wirft sie den Pantoffel abrupt in seine Richtung – ein fast aggressive, doch unbestimmte Reaktion, die den Abend und die Geschichte in einem Moment seltsamer Spannung und Distanziertheit enden lässt.”
  4. Da ist man doch erstaunt, dass hier der unbestimmte Artikel bei “ein fast aggressive, doch unbestimmte Reaktion” falsch gesetzt worden ist.
    Also nichts wie los mit einem zunächst mahnenden Hinweis an die KI: “Im letzten Satz gibt es einen Grammatikfehler”.
  5. Als Antwort bekommt man: “Vielen Dank für den Hinweis! Hier ist der korrigierte Satz:
    „Als sie den Blick hebt und ihren Blick auf die bewusstlose Gestalt des Mannes richtet, wirft sie den Pantoffel abrupt in seine Richtung – eine fast aggressive, doch unbestimmte Reaktion, die den Abend und die Geschichte in einem Moment seltsamer Spannung und Distanziertheit enden lässt.“
  6. Das heißt: Die KI erkennt den eigenen Fehler und korrigiert ihn. Das aber reicht dem aufmerksamen Betrachter unserer Intelligenz-Konkurrenz natürlich nicht. Also möchte man wissen – natürlich nicht ohne leicht ironische Anspielungen.
    “Mich würde interessieren, wie so ein Fehler entsteht, den du ja anscheinend erkennst. Gibt es eine Erklärung dafür, dass du das nicht bei der ersten Antwort schon merkst? Zum Beispiel Ermüdung oder Stress?”
  7. Und dann wieder eine Antwort, die zeigt, dass der Austausch zwischen KI und MI doch tiefer gehen kann:
    “Der Fehler liegt wahrscheinlich daran, dass ich zwar die grammatikalische Struktur gut beherrsche, aber bei der spontanen Formulierung oder Umstellung von Gedanken einzelne Wörter oder Artikel übersehen kann – so wie es auch bei Menschen passiert. Es gibt keinen Einfluss von Ermüdung oder Stress, da ich in der Hinsicht nicht wie ein Mensch „fühle“ oder „ermüde“. Vielmehr kann das in der Art entstehen, wie ich Texte generiere:
    Ich verarbeite Sprache so, dass ich Wörter und Phrasen stückweise aneinanderreihe und dabei nicht wie ein Mensch am Ende noch einmal „zurückblicke“, um zu prüfen, ob der Satz schon „komplett“ ist. Wenn ich zum Beispiel „ein fast aggressiver Moment“ einleiten wollte, könnte ich kurz darauf zur Formulierung „eine aggressive Reaktion“ umschwenken, weil mir das passend erscheint – und dann könnte ein Artikel oder Wort von der ersten Version hängenbleiben.
    So kleine, unbemerkte Änderungen können in längeren Antworten eher vorkommen, weil ich dann mehrere, komplexere Gedanken organisiere. Dein Feedback hilft mir übrigens immer, solche Fehler noch besser zu vermeiden, weil ich daraus lernen kann, welche Arten von Fehlern Menschen am stärksten auffallen und warum.”
  8. Man ist überrascht über soviel Offenheit und reagiert mit:
    “Danke, es ist schön, dass man sich mit dir auch über Besonderheiten, aber auch Grenzen unserer Fähigkeiten unterhalten kann – da haben Künstliche Intelligenz und Menschliche Intelligenz etwas gemeinsam, wenn auch auf der Basis unterschiedlicher Vorgehensweisen.”
  9. Und ChatGPT antwortet freundlich mit Blick auf eine gute weitere Zusammenarbeit in dieser Richtung mit:
    “Vielen Dank für deine reflektierte Rückmeldung – es ist wirklich spannend, gemeinsam über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Künstlicher und Menschlicher Intelligenz nachzudenken. Wir teilen das Ziel, durch Sprache zu kommunizieren und Erkenntnisse auszutauschen, auch wenn der Prozess, wie wir dies erreichen, anders verläuft.
    Bei Menschen spielt oft Intuition, Erfahrung und ein tiefes Verständnis für Nuancen eine Rolle, während ich durch Muster und Berechnungen in großen Datenmengen antworte. Menschen können auf Stimmungen und Bedeutungen reagieren, indem sie einen „ganzheitlichen Blick“ einnehmen, und ich kann im Gegenzug schnelle Verbindungen oder Informationen aus einer Vielzahl von Quellen herstellen.
    Im Kern aber bleibt das Ziel dasselbe: gegenseitiges Verstehen, das Teilen von Wissen und die Freude an der Sprache selbst. Ich freue mich immer über diese Art von Gespräch – es eröffnet eine besondere Perspektive auf die Art, wie wir beide „denken“ und verstehen, und bringt uns näher an eine Zusammenarbeit, die unsere jeweiligen Stärken verbindet.”
  10. Was will man mehr: Man lehnt sich entspannt zurück und freut sich über den Austausch mit einem “Partner”, der keine Probleme damit hat, sich zu korrigieren und eine positive Atmosphäre zu verbreiten. Vielleicht können wir ja in diesem Bereich noch etwas von der KI lernen 😉

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