Erwartungshorizont – Klassenarbeit „Leserbriefe heute“
Auf der Seite:
https://schnell-durchblicken.de/klassenarbeit-thema-leserbriefe-im-heutigen-deutschunterricht
sind Aufgabenstellung und Ausgangstext zu finden.
Hier nun geben wir Hinweise zu den Erwartungen als Basis für eine Bewertung:
Aufgabenstellung:
- Lies dir den angehängten Text durch und beantworte die folgenden Fragen
- Woran erkennt man, dass es sich um einen Leserbrief handelt?
- Beschreibe in eigenen Worten, was der Verfasser hier nacheinander vorbringt.
- Fasse insgesamt die Meinung des Verfassers zusammen.
- Schreibe dann selbst einen Antwort-Leserbrief,
- indem du das aufnimmst, was der Verfasser da geschrieben hat,
- dann aber auch auf Dinge hinweist, die du anders siehst.
Wichtig ist, dass dein eigener Leserbrief Stellung nimmt, aber auch noch eigene Gedanken mit einbringt.Viel Erfolg!
An die Redaktion
der „Klarfurter Nachrichten“
„Das Ende der echten Kommunikation?“
Sehr geehrte Redaktion,
als Großvater von drei Jugendlichen sehe ich mit wachsender Sorge, wie sich unsere Kommunikationskultur verändert hat. Früher, als das Schreiben von Briefen noch eine Kunst war, nahmen wir uns Zeit, Gedanken zu sortieren, die richtigen Worte zu finden und unsere Meinung auf ehrliche, respektvolle Weise zu äußern. Heute hingegen scheint die Welt nur noch aus hektischem Tippen, Abkürzungen und emotional aufgeladenen Schnellschüssen in Chats und Kommentaren zu bestehen.
Diese Art der „Kommunikation“ hat meiner Meinung nach nichts mehr mit echtem Austausch zu tun. Es wird nur noch „gechattet“, statt wirklich miteinander zu reden – oder gar zu schreiben! Ein Kommentar hier, ein Emoji da – alles in wenigen Sekunden hingeworfen, ohne echte Überlegung, ohne Tiefgang. Jeder muss sofort auf alles reagieren, als wäre die Welt in ständiger Alarmbereitschaft. Wie soll man da noch eine fundierte Meinung entwickeln?
Ein Leserbrief, meine Damen und Herren, ist etwas ganz anderes. Er verlangt Respekt – vor dem Thema, vor dem Leser und vor sich selbst. Ein Leserbrief erfordert Nachdenken und Struktur. Und er wird in Ruhe gelesen, nicht zwischen zwei Werbepausen oder in der U-Bahn. Genau deshalb sollten Schulen auch heute noch auf das Schreiben von Leserbriefen setzen, statt die Kinder mit Kommentaren und Tweets in die Oberflächlichkeit der digitalen Welt zu entlassen.Ich frage Sie: Welche Werte vermitteln wir unseren Kindern, wenn wir sie dazu ermutigen, mit drei Sätzen und einem Herz-Emoji ihre Meinung kundzutun? Was bleibt von einer Kultur übrig, die sich auf schnelle Reaktionen statt auf sorgfältiges Nachdenken konzentriert? Ich sage: nichts! Und ich befürchte, wir werden dies alle bitter bereuen.
Mit besorgten Grüßen,
Wilhelm Schneider
(72 Jahre, pensionierter Lehrer)
Erwartungshorizont
Erwartungshorizont
Aufgabe 1a: Woran erkennt man, dass es sich um einen Leserbrief handelt?
- Merkmale eines Leserbriefs:
- Persönliche Ansprache („Sehr geehrte Redaktion“, Z. 1).
- Bezugnahme auf ein Thema von öffentlichem Interesse („Das Ende der echten Kommunikation?“, Z. 1).
- Meinungsäußerung des Verfassers (z. B. „hat meiner Meinung nach nichts mehr mit echtem Austausch zu tun“, Z. 8).
- Formelle Grußformel („Mit besorgten Grüßen“, Z. 22) und Namensnennung mit Hintergrundinformation (Z. 23–24).
Aufgabe 1b: Beschreibe in eigenen Worten, was der Verfasser hier nacheinander vorbringt.
- Gedankengang des Verfassers:
- Einstieg mit persönlichem Standpunkt und Sorge über den Wandel der Kommunikationskultur (Z. 1–7).
- Kritik an moderner digitaler Kommunikation (Z. 8–12).
- Lob und Verteidigung des Leserbriefs als anspruchsvolle und wertvolle Form der Meinungsäußerung (Z. 13–17).
- Warnung vor den Folgen der Oberflächlichkeit in der digitalen Welt (Z. 18–21).
Aufgabe 1c: Fasse insgesamt die Meinung des Verfassers zusammen.
- Gesamtmeinung:
- Der Verfasser hält die moderne digitale Kommunikation für oberflächlich und schädlich für die Kultur des Nachdenkens.
- Er plädiert dafür, das Schreiben von Leserbriefen zu fördern, um Respekt, Tiefgang und Nachdenken zu bewahren (Z. 13–17, Z. 20–21).
Aufgabe 2: Eigenen Antwort-Leserbrief schreiben
Erwartbare Elemente:
- Aufnahme der Argumente des ursprünglichen Leserbriefs:
- Zustimmung oder Ablehnung bestimmter Punkte, z. B. „Respekt und Tiefgang in Leserbriefen“ (Z. 13–14) oder „Oberflächlichkeit der digitalen Kommunikation“ (Z. 8–12).
- Eigene Perspektive und Argumente:
- Möglichkeit, positive Aspekte der digitalen Kommunikation hervorzuheben (z. B. schnelle Erreichbarkeit, Austausch mit vielen Menschen).
- Gegenvorschläge, wie traditionelle und moderne Kommunikation kombiniert werden könnten.
- Bezugnahme auf konkrete Aussagen aus dem Ursprungsbrief:
- Beispiel: „Früher, als das Schreiben von Briefen noch eine Kunst war“ (Z. 3–4) als Ausgangspunkt für eine eigene Sicht.
Zusätzliche Hinweise:
- Sprache: Formell, sachlich und respektvoll.
- Aufbau: Logisch und klar strukturiert, mit Einleitung, Hauptteil und Schluss.
- Länge: Angemessen im Verhältnis zur Aufgabenstellung.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Leserbriefe: Worum handelt es sich? Wie schreibt man so was? Viele Vorlagen mit Aufgaben und Anregungen
- https://textaussage.de/thema-leserbrief-infos-tipps-und-materialien-themenseite
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- Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos