Klassenarbeit zum Thema „Heute noch Leserbriefe im Deutschunterricht?“ (Mat7017-kla)

Klassenarbeit zum Thema „Heute noch Leserbriefe im Deutschunterricht?“

Präsentiert wird ein Leserbrief zur Frage, inwieweit heute noch Leserbriefe im Deutschunterricht eine Rolle spielen sollten.

Ausgangspunkt ist eine sehr positive Beantwortung der Frage.

Erwartet wird deren Aufnahme und anschließend eine eigenständige, kritische Auseinandersetzung damit – mit einem möglichst klaren Ergebnis.

Hinweise zum Erwartungshorizont sind hier zu finden:
https://schnell-durchblicken.de/erwartungshorizont-zur-klassenarbeit-zum-thema-heute-noch-leserbriefe-im-deutschunterricht

Hier zunächst ein Screenshot von Aufgabe und Text

Nun die Druckvorlage

Mat7017-kla Leserbriefe im heutigen Deutschunterricht

Und jetzt noch der „Klartext“ mit der Möglichkeit der individuellen Abwandlung der Aufgabenstellung und des Ausgangstextes:

Aufgabenstellung:

  1. Lies dir den angehängten Text durch und beantworte die folgenden Fragen
    1. Woran erkennt man, dass es sich um einen Leserbrief handelt?
    2. Beschreibe in eigenen Worten, was der Verfasser hier nacheinander vorbringt.
    3. Fasse insgesamt die Meinung des Verfassers zusammen.
  2. Schreibe dann selbst einen Antwort-Leserbrief,
    1. indem du das aufnimmst, was der Verfasser da geschrieben hat,
    2. dann aber auch auf Dinge hinweist, die du anders siehst.
      Wichtig ist, dass dein eigener Leserbrief Stellung nimmt, aber auch noch eigene Gedanken mit einbringt.Viel Erfolg!

An die Redaktion

der „Klarfurter Nachrichten“

„Das Ende der echten Kommunikation?“

Sehr geehrte Redaktion,

als Großvater von drei Jugendlichen sehe ich mit wachsender Sorge, wie sich unsere Kommunikationskultur verändert hat. Früher, als das Schreiben von Briefen noch eine Kunst war, nahmen wir uns Zeit, Gedanken zu sortieren, die richtigen Worte zu finden und unsere Meinung auf ehrliche, respektvolle Weise zu äußern. Heute hingegen scheint die Welt nur noch aus hektischem Tippen, Abkürzungen und emotional aufgeladenen Schnellschüssen in Chats und Kommentaren zu bestehen.

Diese Art der „Kommunikation“ hat meiner Meinung nach nichts mehr mit echtem Austausch zu tun. Es wird nur noch „gechattet“, statt wirklich miteinander zu reden – oder gar zu schreiben! Ein Kommentar hier, ein Emoji da – alles in wenigen Sekunden hingeworfen, ohne echte Überlegung, ohne Tiefgang. Jeder muss sofort auf alles reagieren, als wäre die Welt in ständiger Alarmbereitschaft. Wie soll man da noch eine fundierte Meinung entwickeln?

Ein Leserbrief, meine Damen und Herren, ist etwas ganz anderes. Er verlangt Respekt – vor dem Thema, vor dem Leser und vor sich selbst. Ein Leserbrief erfordert Nachdenken und Struktur. Und er wird in Ruhe gelesen, nicht zwischen zwei Werbepausen oder in der U-Bahn. Genau deshalb sollten Schulen auch heute noch auf das Schreiben von Leserbriefen setzen, statt die Kinder mit Kommentaren und Tweets in die Oberflächlichkeit der digitalen Welt zu entlassen.Ich frage Sie: Welche Werte vermitteln wir unseren Kindern, wenn wir sie dazu ermutigen, mit drei Sätzen und einem Herz-Emoji ihre Meinung kundzutun? Was bleibt von einer Kultur übrig, die sich auf schnelle Reaktionen statt auf sorgfältiges Nachdenken konzentriert? Ich sage: nichts! Und ich befürchte, wir werden dies alle bitter bereuen.

Mit besorgten Grüßen,
Wilhelm Schneider
(72 Jahre, pensionierter Lehrer)

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