Worum es hier geht:
Nachdem man sich den Inhalt klargemacht hat:
https://schnell-durchblicken.de/goethe-warum-gabst-du-uns-die-tiefen-blicke-inhaltsbeschreibung
kommt es darauf an, die Signale zu ermitteln, die man am Ende zu Aussagen bündeln kann.
Schritt 1: Durchsicht des Gedichtes und Klärung der Detail-Aussagen
Schritt 0: unschöne Arbeitsphase, die aber letztlich das Folgende ermöglicht hat
Jeder hat so seinen eigenen Arbeitsstil – wir gehen gerne mal mit einer Datei „wandern“ – setzen uns irgendwo hin und versuchen, Zusammenhänge zu erkennen – das kann dann so aussehen.
Der nächste Punkt zeigt dann, dass wir rechtzeitig noch etwas „Lesbares“ draus gemacht haben, bevor wir vor der eigenen Kritzelei kapitulieren müssen.
Schritt 1: Ausformulierung der Aussagen
Wir finden die Aussagen durch Bündelung der Signale
In der ersten Strophe:
- die besondere Situation der „wir“-Gruppe:
Sie haben die „tiefen Blicke“ bekommen. - Dabei werden zwei Richtungen deutlich:
- nach außen
- Zukunft ahnen
- auf die Liebe vertrauen
- nach innen:
- einander ins Herz sehen
- das wahre Verhältnis zu erkennen
- nach außen
Dagegen in der 2. Strophe
- die „tausend Menschen“, „dumpf sich treibend“
- aber zwischen hoffnungslos
- und wieder Freude
- Die Wir-Gruppe dagegen
- kein wechselseitiges oder wechselndes Glück dieser Art
- anscheinend vier Illusionsvarianten (17-20)
In der 3. Strophe
- dann noch eine vertiefte Klärung der Unterschiede
- glückliche Ahnungslosigkeit gegen
- die tiefen Blicke
- Frage nach den Ursachen der Besonderheit
- woher kommt die besondere Bindung?
- Vermutung: in früheren Zeiten Schwester/Frau
(man merkt, wie Goethe hier schwankt zwischen Realität und Bedürfnissen)
In der 4. Strophe
dann das Hohelied der Fähigkeit des geliebten Gegenübers
- „mit einem Blicke lesen“, was sonst undurchdringlich ist
- mäßigender, richtigender = lenkender Einfluss
- Erholung
- Angebot von Leichtigkeit
-> ZF: dankbare Seligkeit -> schwellende Herzen, erhellt und beruhigt
In der 5. Strophe:
- Wendung ins Negative – nur noch ein Erinnern
- Herz = ungewiss
- Schmerzvolles Nebeneinander von alter Wahrheit und neuem Zustand
- -> nur halbe Beseelung, Verdunkelung des Tages
- Das einzig Positive, dass die Quälerei die beiden nicht ändern kann.
- Also will er so sein – „schöne Seele“?=
Schritt 3: Systematische Zusammenfassung
Das Gedicht zeigt:
- den Versuch einer intensiven Auseinandersetzung mit der gefühlten Besonderheit einer Beziehung.
- Ausgangspunkt ist das Gefühl, dass man über tiefere Blicke als andere verfügt.
- Der entscheidende Unterschied:Andere leben mehr oder weniger vor sich hin, sind mal unglücklich und dann wieder glücklich.Das verhindern die „tiefen Blicke“ bei der Wir-Gruppe.
- Die Frage, warum das so ist, wird sehr weitläufig beantwortet in Richtung eines früheren Lebens.
- In der Schluss-Strophen ergibt sich für das lyrische Ich allerdings auch ein Stimmungswechsel: Zunächst die präzise geschilderten Glücksmomente, dann der Absturz in die Zeit danach – am Ende dann der Trost fast einer schönen Seele, wie Schiller es später formuliert hat:Man nimmt sein Schicksal an und möchte gar nicht anders sein.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Gedichte: Wie interpretiert man sie schnell und sicher?
https://textaussage.de/themenseite-gedichte-interpretieren
— - Besonders hervorheben möchten wir hier:
https://textaussage.de/5-survival-tipps-zur-sicheren-interpretation-bsd-von-gedichten
— - Praktische Beispiele: KI – kontrolliert und optimiert durch MIA
(menschliche Intelligenz in Aktion)
In zeitlicher Reihenfolge, um die Entwicklung deutlich zu machen.
https://textaussage.de/ki-mia-praktische-erprobung-der-kuenstlichen-intelligenz-fuer-aufgaben-des-deutschunterrichts
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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