Johann Peter Hebel, „Seltsamer Spazierritt“ – Inhaltsangabe schreiben (Mat2139)

Kalendergeschichte: Wie schreibt man eine Inhaltsangabe?

  • Im Folgenden wird gezeigt, wie man zu einer Kalendergeschichte eine Inhaltsangabe schreiben kann.
  • Man geht von den beteiligten Personen aus und folgt dann der Entwicklung der Erzählschritte.
  • Wichtig ist, dass man im Präsens schreibt und wörtliche Rede vermeidet.
  • Spannend bei den Geschichten von Hebel ist, dass der sie zum Teil selbst kommentiert.
  • Unserer Meinung nach gehört das zum Inhalt und sollte erwähnt werden.
  • Ansonsten fließt es auch in die Themenformulierung mit ein.
  • Bei dieser Geschichte ist es zusätzlich wichtig, angesichts der sich wiederholenden Erzählmuster für etwas Abwechslung in der Darstellung zu sorgen.

Die Geschichte

Johann Peter Hebel
Seltsamer Spazierritt
  1. „Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus, und lässt seinen Buben zu Fuß nebenher laufen.
  2. Kommt ein Wanderer, und sagt: »Das ist nicht recht, Vater, dass Ihr reitet, und lasst Euren Sohn laufen; Ihr habt stärkere Glieder.« Da stieg der Vater vom Esel herab, und ließ den Sohn reiten.
  3. Kommt wieder ein Wandersmann, und sagt: »Das ist nicht recht, Bursche, dass du reitest, und lässest deinen Vater zu Fuß gehen. Du hast jüngere Beine.« Da saßen beide auf, und ritten eine Strecke.
  4. Kommt ein dritter Wandersmann, und sagt: »Was ist das für ein Unverstand: Zwei Kerle auf einem schwachen Tiere; sollte man nicht einen Stock nehmen, und euch beide hinabjagen?« Da stiegen beide ab, und gingen selbdritt zu Fuß, rechts und links der Vater und Sohn, und in der Mitte der Esel.
  5. Kommt ein vierter Wandersmann, und sagt: »Ihr seid drei kuriose Gesellen. Ist’s nicht genug, wenn zwei zu Fuß gehen? Geht’s nicht leichter, wenn einer von euch reitet?«
  6. Da band der Vater dem Esel die vordern Beine zusammen, und der Sohn band ihm die hintern Beine zusammen, zogen einen starken Baumpfahl durch, der an der Straße stand, und trugen den Esel auf der Achsel heim.
  7. So weit kann’s kommen, wenn man es allen Leuten will recht machen.“

Inhaltsangabe

  1. In der Geschichte „Seltsamer Spazierritt“ von Johann Peter Hebel geht es um einen Mann, seinen Sohn und einen Esel, auf dem zunächst der Vater reitet.
  2. Einige Zeit später darf der Sohn den Esel besteigen, weil ein vorbeikommender Wanderer den Vater auf seine stärkeren Glieder aufmerksam gemacht hat.
  3. Ein weiterer Wanderer kritisiert das nun wiederum mit dem Hinweis auf die jüngeren Beine des Sohnes. Daraufhin reiten Vater und Sohn gemeinsam auf dem Esel.
  4. Ein weiterer Wanderer hält das für Tierquälerei, was dazu führt, dass Vater und Sohn zu Fuß laufen.
  5. Zu bunt wird es Vater und Sohn, als ein weiterer Wanderer eine der beiden Ausgangsvarianten vorschlägt, nämlich dass zumindest einer den Esel zum Reiten nutzt.
  6. Sie binden dem Esel die Beine zusammen, ziehen durch die Schlaufen einen Ast und tragen ihn jetzt auf der Schulter nach Hause.
  7. Der Erzähler kommentiert die Kalendergeschichte mit dem Hinweis, dass es zu solch einem Ergebnis kommen könne, wenn man es allen Leuten recht machen will.

Mit Zusatzinfo

Wenn von der Lehrkraft verlangt wird, dass man am Anfang das Thema der Geschichte nennt, kann man so beginnen:

In der Geschichte „Seltsamer Spazierritt“ von Johann Peter Hebel geht es um die Probleme, die entstehen, wenn man sich zu sehr von anderen Leuten und ihren Meinungen abhängig macht.

Gezeigt wird das am Beispiel eines Mannes und seines Sohnes, die mit ihrem Esel auf dem Weg nach Hause sind.

usw.

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