Kritik an Gellert, „Der Bauer und sein Sohn“
Wir zeigen hier mal, wie gut ChatGPT ein solches Lehr-Gedicht aus heutiger Sicht kritisieren kann – und lassen das MIA auch gleich kommentieren (Menschliche Intelligenz in Aktion).
Präsentiert haben wir das Gedicht auf der folgenden Seite:
https://schnell-durchblicken.de/gellert-der-bauer-und-sein-sohn
KI = Kursivschrift
MIA = blaue Schriftfarbe und eingerückt
Kritische Bewertung des erzieherischen Verhaltens des Vaters
Der Vater im Gedicht „Der Bauer und sein Sohn“ verfolgt eine pädagogische Strategie, die auf Einschüchterung und Manipulation basiert. Er erfindet eine magische Brücke, die Lügner bestraft, um seinen Sohn zur Ehrlichkeit zu zwingen. Dieses Verhalten zeigt folgende problematische Aspekte:
- Einsatz von Angst und Drohung:
- Die Geschichte von der „richterischen Brücke“ setzt den Sohn stark unter Druck und löst Angst vor körperlichem Schaden aus. Angst ist jedoch keine nachhaltige erzieherische Methode, da sie den Fokus auf die Vermeidung von Konsequenzen statt auf das Verinnerlichen moralischer Werte legt.
- Hier wird natürlich ein wichtiger Punkt richtig angesprochen.
- Die Frage ist aber, ob nicht auf diese Art und Weise manchmal überhaupt eine Wirkung erzeugt werden kann – oder zumindest eine größere.
- Es gibt ja auch das Sprichwort: „Man lernt nur unter Schmerzen!“
Das ist sicher nicht ganz richtig, verweist aber auf ein reales Problem und vielleicht auch auf eine Möglichkeit.
- Fehlende offene Kommunikation:
- Statt mit Fritz über die Folgen und die moralischen Aspekte des Lügens zu sprechen, greift der Vater zu einer erfundenen Geschichte. Dies untergräbt das Vertrauen zwischen Elternteil und Kind und sendet widersprüchliche Botschaften über Ehrlichkeit.
- Hier wird nicht unterschieden zwischen der vielleicht nötigen Phase der schmerzlichen Erfahrung
- und eines anschließenden offenen Gesprächs, das im Gedicht allerdings fehlt.
- Es könnte recherchiert werden, wie zur Zeit der Aufklärung und auch noch lange danach die Offenheit in der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern war.
- Fehlende Förderung der Eigenverantwortung:
- Der Vater zwingt den Sohn zum Eingeständnis, lässt ihm aber keinen Raum, selbstständig die Bedeutung von Wahrheit zu erkennen oder Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
- Das kann man in Frage stellen vor dem Hintergrund der eben festgestellten Aspekte.
- Auch hier müsste unterschieden werden zwischen Wirkung und anschließender Verarbeitung.
Alternative Ansätze, um junge Menschen vom Lügen abzuhalten
- Offene und ehrliche Gespräche:
- Statt auf Angst zu setzen, sollte der Dialog mit dem Kind betonen, warum Ehrlichkeit wichtig ist. Dabei können reale Beispiele helfen, die verdeutlichen, wie Lügen Vertrauen zerstören können.
- Hier gibt es ja den bekannten Spruch:
„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“
- Hier gibt es ja den bekannten Spruch:
- Vorbildfunktion:
- Eltern und Erziehende sollten durch ihr eigenes Verhalten ein positives Beispiel setzen. Wenn Kinder erleben, dass Erwachsene ehrlich sind, lernen sie dies als wertvolle Eigenschaft.
- Auch hier wird wieder nicht zwischen den beiden Phasen der Kommunikation unterschieden.
- Etwas Ähnliches liegt vor, wenn man ein Kind erst mal eine – vielleicht auch schmerzliche – Erfahrung machen lässt, bevor man sie gemeinsam auswertet.
- Positive Verstärkung:
- Ehrliches Verhalten sollte belohnt und gelobt werden. Dies motiviert Kinder, die Wahrheit zu sagen, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben.
- Hier widerspricht sich die KI selbst – denn der Junge zeigt ja gerade kein ehrliches Verhalten.
- Allerdings könnte der Tipp in anderen Situationen helfen – nach dem Prinzip des Vorbildes.
- Thematisierung der Folgen von Lügen:
- Kinder sollten altersgerecht erfahren, dass Lügen oft negative Folgen für sie selbst und andere haben kann, etwa in Form von verlorener Glaubwürdigkeit oder Problemen in Beziehungen.
- Hier wünscht man sich ein Beispiel.
- Offen bleibt auch die Frage, was es mit „Lügen“ auf sich hat, die nur aus einem Verschweigen der Wahrheit bestehen.
- Empathie fördern:
- Kindern kann durch Geschichten, Rollenspiele oder Diskussionen nahegebracht werden, wie sich andere fühlen, wenn sie belogen werden. Dies stärkt ihre Fähigkeit, Lügen als moralisch falsch zu erkennen.
- Das ist sicher eine gute Idee.
- Nach dem Motto:
„Was du nicht willst, dass man dir tu
das füg auch keinem anderen zu.“
- Raum für Fehler geben:
- Wenn Kinder Angst vor übertriebenen Strafen haben, neigen sie eher zum Lügen. Eltern sollten daher eine Atmosphäre schaffen, in der Fehler als Lernchancen betrachtet werden.
- Auch das ist ein sehr wichtiger Hinweis.
Fazit
Das erzieherische Verhalten des Vaters im Gedicht ist zwar kreativ, aber langfristig ineffektiv, da es auf Angst und Druck basiert. Eine bessere Alternative wäre eine ermutigende, auf Vertrauen und Verständnis basierende Pädagogik, die jungen Menschen hilft, Ehrlichkeit aus Überzeugung und nicht aus Angst zu wählen.
- Allerdings ist das abhängig von der Empfänglichkeit für nicht-schmerzliche Erfahrungen.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Gedichte der Aufklärung – kurz vorgestellt
https://textaussage.de/gedichte-der-aufklaerung-ueberblick-und-beispiele - Infos, Tipps und Materialien zur deutschen Literaturgeschichte
https://textaussage.de/deutsche-literaturgeschichte-themenseite
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos