Klausur: Goethe, Werther – Analyse und Interpretation des Briefes vom „Am 21. Junius“ (Mat8574-Klausur)

Worum es hier geht:

Wir wollen hier einfach mal zeigen, wie man einen Brief aus Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“ analysieren und interpretieren kann.

Die Aufgabe
  1. Analysieren Sie den Brief vom „21. Junius“ aus Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“, indem Sie
    1. den Textauszug zunächst mit Angabe des Themas in einem Einleitungssatz vorstellen,
    2. dann mit Blick auf den Textauszug die Situation klären, in der Werther sich am Anfang des Briefes befindet,
    3. als nächstes einen Überblick über die Erzählstruktur des Briefes geben
    4. und dann seine Intentionalität (Aussagen) herausarbeiten
    5. sowie am Ende schließlich zeigen, mit welchen sprachlichen und rhetorischen Mitteln die Aussagen des Textauszugs unterstützt werden.
  2. Erörtern Sie anschließend, was diesem Brief als „Selbstkundgabe“ im Sinne des Kommunikationsmodells von Schulz von Thun entnommen werden kann und formulieren Sie abschließend eine eigene, nachvollziehbare Stellungnahme dazu.

Hier auch noch die PDF-Datei des Textauszugs:
Mat8574-Klausur Goethe Werther Brief 21. Junius

Eine Musterlösung zu dieser Klausur gibt es hier:
https://schnell-durchblicken.de/beispielloesung-zur-klausur-goethe-werther-brief-vom-am-21-junius

Schritt 1 zur Lösung der Aufgaben: Zerlegung und Zeitplanung

Die Planung der Zeit ist entscheidend wichtig, um auch bei den letzten Teilaufgaben alle möglichen Leistungspunkte „abzugreifen“.
Das kann man schon zu Hause grob vorbereiten, weil man ja in der Regel Klausurerfahrungen hat und ggf. auch weiß, was inhaltlich in der Klausur vorausgesetzt wird – und welche Kompetenzen eine Rolle spielen werden.
Wir gehen von 90 Minuten für die Klausur aus und machen am Anfang der jeweiligen Zerlegungs-Zeile Vorschläge. Am Ende sollte man sich Zeit lassen für eine Schlusskorrektur – auch im Bereich von Zeichensetzung und Rechtschreibung.

  • Als erstes sollte man sich Aufgabe klarmachen und sie in ihre Bestandteile zerlegen, damit man nichts vergisst. Das könnte hier so aussehen – wir fügen auch noch Tipps hinzu, um das Verständnis der jeweiligen Teilaufgabe zu erleichtern.
    1. Einleitungssatz formulieren mit Angabe des Themas
      05 Minuten für das, was eigentlich klar ist.
      05 Minuten für die Formulierung des Themas
      Rest: 80 Minuten

      • Tipp: Einfach ein Standardformular verwenden, das bei allen Texten funktioniert. Die Teile, die nicht Standard sind, haben wir rot formatiert.
      • Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther„.
      • Konkret geht es um den Brief vom „21. Junius“.
      • Das Thema (möglichst in Frageform) lässt man erst mal offen, bis man den Brief verstanden hat. Ggf. schreibt man schon mal etwas Vorläufiges hin, damit nichts vergessen wird. Darunter lässt man ein paar Zeilen frei, damit man das später noch präzisieren kann.
      • Hier die vorläufige Formulierung.
        Die setzt natürlich voraus, dass man den Textauszug schon mal gelesen hat – also ggf. hier noch offenlassen und erst lesen, was von Werther da zu lesen ist.
        „Thema des Textes ist die Frage, wie Werther sich kurz nach der aufregenden Tanzveranstaltung und dem Kennenlernen von Lotte seinem Briefpartner präsentieren wird.“
    2. Klärung der Situation, in der Werther sich zu Beginn des Briefes befindet
      10 Minuten
      Rest 70 Minuten

      • Tipp: Sich auf das konzentrieren, was für das Verständnis dieses Briefes wichtig ist.
    3. Überblick über die Erzählstruktur – mit Lesen und Ausschreiben dieses Teils
      30 Minuten mit Notizen schon zu anderen Aufgabenteilen
      Rest 40 Minuten

      • Tipp: Ein Romanauszug enthält das, was der Erzähler präsentiert.
      • Wichtig ist dabei, sich klarzumachen, ob es sich um einen einfachen Erzählerbericht handelt oder um szenische Darstellung (Dialog) oder Gedanken (Reflexionen) usw.
    4. Intentionalität / Aussagen des Textauszugs
      10 Minuten
      Rest 20 Minuten

      • Hier braucht man nur den Satzanfang „Der Textauszug zeigt …“ fortsetzen.
      • Dabei sollte man möglichst „differenziert“ vorgehen, also mehrere Aussagen formulieren.
    5. Sprachliche und rhetorische Mittel
      10 Minuten (wenn man sich schon beim Lesen Notizen gemacht hat)
      Rest 30 Minuten

      • Die sollte man möglichst auch bündeln und den Aussagen zuordnen.
    6. „Selbstkundgabe“ Werthers
      10 Minuten
      Rest 20 Minuten

    7. Abschließende eigene Stellungnahme zur Art und Weise, wie Werther sich hier präsentiert:
      10 Minuten
      Rest 10 Minuten

      • Die darf persönlich sein,
      • muss aber nachvollziehbar sein – also begründet.
      • Hier wird es sicher unterschiedliche Sichtweisen geben, je nachdem, wie man sich auch selbst verhalten oder allgemein präsentieren würde.
    8. Schlusskorrektur und hoffentlich glückliche Abgabe
      10 Minuten

Wir setzen das hier noch fort

Weitere Infos, Tipps und Materialien