Schiller, „Der Handschuh“ – wie könnte die Ballade weitergehen ? (Mat2441)

  • Wenn man die Ballade liest, bewundert man zunächst einmal die Ruhe und den Mut des Ritters.
  • Dass er mit dieser Dame nichts mehr zu tun haben will, kann man auch verstehen.
  • Aber ist es wirklich gerechtfertigt, auf eine solche Provokation mit einer anderen zurückzuschlagen?
  • Die Dame hat ihm ja die Wahl gelassen –
  • Er selbst aber überrascht sie in viel kürzerer Zeit mit der größtmöglichen Demütigung.
  • Die Worte hätten gereicht – nein, dieser Typ musste die Frau auch noch körperlich angehen.
  • Also ein guter Grund, die fehlende Strophe zu ergänzen 😉
  • Die Strophe davor präsentieren wir auch noch, damit man den Übergang besser sieht.
Die letzte Strophe von Schiller und die Ergänzung

 Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehen’s die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück.
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
„Den Dank, Dame, begehr ich nicht“,
Und verlässt sie zur selben Stunde.

Jedoch – er hatt‘ noch nicht das Tor erreicht,
wird er schon ganz schön abgebleicht.
Von oben tönt Trompetenschall
Die Menschen lauschen plötzlich all.
„Delorges, komm doch einmal her“!
Des Königs Stimme klingt sehr schwer.
„Kennst du denn nicht des Ritters Pflicht?
So ein Verhalten ziemt sich nicht …“
Verlass den Hof in dieser Stunde
gehörst nicht mehr in unsre Runde.“

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