So „verkauft“ man als Schüler seine „Sonstige Mitarbeit“ optimal … (Mat8127)

Worum es hier geht:

Viele Lehrer sind dazu übergegangen, vor der endgültigen Festlegung von „mündlichen“ Noten (oder Sonstige Mitarbeit) ein Vier-Augen-Gespräch mit den Schülern zu führen.

Wer sich möglichst gut darauf vorbereiten will, sollte rechtzeitig alles sammeln und es dann gut präsentieren (am besten in einer Art Portfolio-Mappe). Dazu gehören zum Beispiel:

  1. Erstellte Direktprotokolle
  2. Besonders gut gemachte Hausaufgaben
  3. durchgeführte Recherche-Leistungen und
  4. „Highlights“ des Unterrichts: Zum Beispiel: Wenn man als erster im Kurs unerwartet auf den Beitrag eines anderen verweist oder eben Besprochenes nachträglich qualifiziert in Frage stellt oder substanziell erweitert.
  5. Natürlich auch Referate

Beispiel für ein Gespräch zwischen Lehrer und Schüler zur Klärung der Note im Somi-Bereich:

  1. Lehrer: Wie schätzt du denn selbst deine Sonstige Mitarbeit ein?
    • Schüler: Na ja, ich bin eher einer von den Stillen, aber ich mache ganz viel.
  2. Lehrer: Das ist ja interessant, was gibt es denn da, was ich noch nicht gesehen habe?
    • Schüler: Also – ich schreibe in der Stunde immer ganz viel mit – und schaue mir das hinterher auch noch mal an.
  3. Lehrer: Und woran könnte man sehen, dass das was gebracht hat?
    • Schüler: Also ich markiere immer besonders wichtige Teile und mache mir ergänzende Notizen dazu – ich habe mal ein Beispiel mitgebracht.
  4. Lehrer schaut sich das an, ist begeistert und sagt: „Wäre schön, wenn du das zu Beginn der Stunde einbringen könntest, etwa bei der Stundenwiederholung.“
    • Schüler: Außerdem habe ich auch ein Spezialgebiet, in dem ich mich besonders gut auskenne:
  5. Lehrer: Und das wäre?
    • Schüler: Also ich habe mich mal näher mit dem Untergang des Römischen Reiches beschäftigt. Kaiser Konstantin hat ja durch sein Toleranzedikt im Jahre 313 n. Chr. versucht, das Reich mit Hilfe der Christen zu stabilisieren, aber das lief nicht ganz so glatt – einige Zeit später gab es sogar einen Kaiser Julian Apostata, der ausdrücklich nicht-christlich war. Aber spätestens bei Kaiser Theodosius wurde das Christentum zur Staatsreligion.
  6. Lehrer: Und was ist daran so spannend?
    • Schüler: Nun ja, eben wurden die Christen noch verfolgt – dann hörte das auf – und bald darauf fingen sie an, die Nicht-Christen zu verfolgen. Es gibt ja den berühmten Fall der heidnischen Wissenschaftlerin in Alexandria Hypatia, die sogar von einem Christenmob zu Tode gebracht wurde.
  7. Lehrer: Nun waren sicher nicht alle Christen so – aber in der Tendenz hast du leider Recht.
    • Schüler: Was mir immer noch nicht so ganz klar ist, ist, wieso das Römische Reich mit all seinen Legionen dann zumindest im Westen so schnell kaputt ging – 476 wurde ja der letzte römische Kaiser dort abgesetzt.
  8. Lehrer: Damit kannst du dich ja einfach noch ein bisschen beschäftigen – auf jeden Fall hast du mir auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, wie intensiv du dich mit wichtigen Fragen beschäftigt hast, die wir gar nicht im Unterricht so genau behandelt haben.
    Am besten trägst du das demnächst an einer passenden Stelle noch vor – oder noch besser:
    Du machst einen kleinen Info-Film dazu – oder eine selbsterklärende Powerpoint-Präsentation.
    Also: Für jetzt nenne ich das mal 2- – aber wenn du deine Kenntnisse noch häufiger direkt im Unterricht einbringst, kann da gut auch noch eine Eins draus werden.

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