Stellungnahme schreiben – zu Pattie Wigand, „Ein Montagmorgen im Bus“

Worum es hier geht:

Auf der Seite
https://schnell-durchblicken.de/klausur-pattie-wigand-ein-montagmorgen-im-bus
haben wir eine Kurzgeschichte vorgestellt, zu der man eine Stellungnahme schreiben könnte.
Wir zeigen hier, wie man den kritischen Punkt erkennt, auf den man reagieren kann.
Die Geschichte ist u.a. hier zu finden.

Hier schon mal ein Bild, das etwas deutlich macht.

Das Video ist hier zu finden:
https://youtu.be/jUscyZGxVBQ

Hier noch die Sprungmarken – so kommt man schnell zur richtigen Stelle.

0:00 – Einstieg: Warum diese Kurzgeschichte so spannend ist 0:26 – Hinweis zu Sprungmarken und Textgrundlage 0:59 – Der Titel: Montagmorgen – Stimmung und Erwartung 1:15 – Alltagsszene im Bus: Müdigkeit und Routine 1:50 – Der Wendepunkt: Eine Stimme ruft „Achtung! Achtung!“ 2:12 – Befehle, Gehorsam und erste Irritation 2:40 – Militärischer Ton: Gehorsam statt Gespräch 3:17 – „Wir lächelten uns an“ – das scheinbare Wunder 3:42 – Ölgötzen in den anderen Bussen: Kontrast zum „Wunder“ 4:04 – Positiver Eindruck und erste Deutung 5:02 – Kritik: Wenn Mut und Zwang sich mischen 5:23 – Der erste Eindruck reicht nicht für eine gute Note 5:49 – Zweite Ebene: Die nachdenkliche Stellungnahme 6:18 – Mut, Stumpfsinn und die Frage nach echter Freude 7:01 – Angst, Gehorsam und mögliche Traumata 8:19 – Die vergessene Perspektive der Leidenden 9:09 – Alternativen: Freundlichkeit statt Befehl 10:11 – Rettung der Autorin: positive Wirkung durch Kritik 10:58 – Wer ist Professor Freistein? Der freie Blick auf Texte 11:10 – Der Punkt der Stellungnahme: Was will ich wirklich sagen? 11:46 – Widerspruch erkennen: Befehl, Gehorsam, Angst 12:34 – Hat man das Recht, andere zu zwingen? 13:02 – Perspektivwechsel: Wer nicht lachen kann 13:16 – Übertrag auf andere Geschichten und Lernimpulse 13:18 – Schluss: Was man aus dieser Geschichte lernen kann 13:44 – Hinweis auf Dokumentation und Webseiten 14:00 – Abschluss: Beyond the Books – Lernen mit Durchblick
Die Dokumentation gibt es hier:
Mat2049-kla unb Wigand Montagmorgen

Und hier die wichtigsten Text-Teile:

Zunächst zum Aufbau der Geschichte und den Textsignalen

  • Titel :Montagmorgen = Ende des Wochenendes, wieder Arbeit?
  • 1: gleich am Anfang ein Signal: ein “Wunder” angekündigt
  • 3ff: schmutziges Winterwetter. alle dösen = Normalfall
  • 7-10: Genaueres Eingehen auf diese unpersönliche Situation, in der sich jeder am liebsten versteckt.
  • 11ff: Unterbrechung – mit einer Art Warnung o.ä.
  • 12: Stimme, die “Gehorsam” fordert” – sollen sich anschauen
  • 16ff: Die Leute in “gedankenlosem Gehorsam” – “Herde”
  • 18ff warten auf “nächste Anordnung”kommt als “Befehl” – “im Ton eines militärischen Ausbilders”
  • 20: Stimmen “schwach und ängstlich”wie “Schulkinder im Chor”
  • 23: “Wir lächelten uns an. Wir konnten nicht anders.”“Eis gebrochen” – alle unterhalten sich
  • 28: Erst Kopf geschüttelt “über den verrückten Fahrer”dann “alle froh über den Einfall”
  • 32ff: Haltestelle – Normalfall – Leute “wie Ölgötzen”
  • 35: “Tag hatte besser angefangen als Tage sonst”
  • 36: Fahrer “gar nicht bewusst zu sein […] Montagmorgenwunder

Dann die erste Stellungnahme

Erster Eindruck -> “normale Stellungnahme”
Die Geschichte sorgt dafür, dass der Tag besser beginnt

  • dass Menschen sich austauschen, sich wohlfühlen
  • es ihnen besser geht als den anderen Leuten in den Bussen
  • Nötig: Mut zu einer ungewöhnlichen Idee
  • Manchmal muss man Leute eben zu ihrem Glück zwingen

Nachdenkliche Stellungnahme:

  1. Auf den ersten Blick zeigt die Geschichte tatsächlich ein “Montagmorgenwunder”,
  2. weil ein Busfahrer den Mut hat, die Leute aus dem normalen Stumpfsinn aufzuwecken, so dass sie sich zusammen freuen können.
  3. Bleibt die Frage: “Worüber”?
    Haben sie alle einen Grund, der nur verschüttet ist?
  4. Oder handeln sie, weil sie nicht negativ auffallen wollen, nachdem die ersten gehorcht haben.
  5. Aha: Gehorsam – ist es gut, wenn alle gehorchen, weil sie nachgeben und mitmachen wollen?
  6. Wussten sie, was der Busfahrer mit ihnen machen wollte, als sie mit dem “Gehorchen” anfingen?
  7. Hatte keiner Angst, vielleicht eine Entführung?
    zumindest diesen Schrecken musste der Fahrer einkalkulieren.
  8. Und was ist mit denen, die nicht mitmachen wollen, zumindest nicht ehrlich – wie die Frau auf dem Bild, die gerade ihren schwerverletzten Freund im Krankenhaus besucht hat – und nicht weiß, ob er überleben wird.
  9. Aber sollen denn alle in ihrem “Ölgötzen”-Stumpfsinn bleiben?
  10. Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit: Zum Beispiel ein Busfahrer, der sich freundlich an die anderen Leute wendet und ihnen vielleicht erzählen kann, dass er gerade Großvater geworden ist.
    Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten
    und man muss nicht Busfahrer sein, um zum fremden Nachbarn nett zu sein.
    Das hätte die Geschichte dann positiv bewirkt, wenn auch auf einem Umweg der Provokation zu Widerspruch..

Wie erkennt man in einer Geschichte den “Punkt” der Stellungnahme?

  1. Für eine Stellungnahme muss man den “Punkt” erkennen, auf den es ankommt.
  2. Hier ist es einfach – das ungewöhnliche Verhalten des Fahrers.
  3. Dann geht man vom Ergebnis aus – das man nur gut finden kann.
  4. Aber diese Geschichte macht einem auch Widerspruch leicht.
  5. Es gibt klare Signale von Befehl und Gehorsam – auch ein bisschen Angst.
  6. Da wird es kritisch – hat ein Mensch gegenüber fremden Leuten das Recht, ohne handfesten Grund so etwas zu tun?
  7. Soweit müsste man eigentlich kommen – dann noch die Frage, wie kann man das Gute anders erreichen – und dann ist die Arbeit 2.
  8. Noch besser ist es, wenn man sich in die Situation versetzt und an Leute denkt, die das vielleicht nicht wollen, aber mitmachen (müssen).
  9. Und dann könnte man so etwas erfinden, wie diese junge Frau.
  10. Weitere Infos, Tipps und Materialien

Weitere Infos, Tipps und Materialien