Susanne Geiger, „Flucht“ – Anmerkungen zu einer Kurzgeschichte, in der es um Versuche der Flucht aus mütterlicher Umklammerung geht (Mat922)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird eine Kurzgeschichte, die einen wichtigen „Ausriss“ aus dem Leben eines Mädchens deutlich werden lässt. Denn es löst sich zunehmend aus der mütterlichen Umklammerung und erlebt schon mal zumindest einen Vorgeschmack der geplanten großen Flucht.

Aus: Erfahrene Erfindungen : deutschsprachige Kurzgeschichten seit 1989 / ausgew. und mit Materialien vers. von Sabine Grunow, Stuttgart ; Düsseldorf ; Leipzig : Klett-Schulbuchverl. Leipzig, Erscheinungsdatum: 2004 , 978-3-12-351010-6 kart.

Zum Inhalt der Kurzgeschichte
  1. Die Kurzgeschichte beginnt mit dem Zählen des Geldes, das ein Mädchen von seiner Oma bekommen hat.
  2. Es soll für die Zugfahrt nach M. reichen. Darunter ist, wie sich später herausstellt, München zu verstehen. Das Besondere sind die Assoziationen, die mit dieser Fahrt verbundenen Wünsche. Es geht offensichtlich um ein ungebundenes Leben, wie es zum Beispiel die „Berber“ führen.
    Darunter sind in unseren Breiten Wohnungslose zu verstehen, die sich organisiert haben.
  3. Der Plan wird erst mal verschoben, als sich ein Siggi in der Schule für sie interessiert und sie auch in seine Clique einführt.
  4. Zu Hause gibt es dann Ärger – vor allem, weil das Mädchen nach Zigarettenrauch stinkt. Die Mutter kann ihre Ängst und Sorgen nur in Schlägen ausdrücken.
  5. In der kommenden Zeit streunt das Mädchen herum und lernt dann einen langhaarigen Jungen kennen, der nur mit seinem Familiennamen Krämer angesprochen wird und den sie zu Hause besucht. Hier kommt es dann auch zu einem ersten sexuellen Kontakt.
  6. Als dieser Krämer dann aber mit einem Freund zu einem Gegenbesuch bei dem Mädchen vorbeikommt, verleugnet es in Gegenwart seiner Mutter diese Bekanntschaft – die beiden Jungen ziehen ab.
  7. Die Geschichte endet mit einer weiteren Bekanntschaft.  Da der Junge namens Wolf eine schwerhörige Oma hat und ein ganzes Stockwerk im Haus bewohnt, kann das Mädchen sich so fühlen, als wäre sie schon fast in M.
  8. Eingeschoben wird noch der Tod der Oma – sie soll angeblich an Tabletten und Alkohol zugrunde gegangen sein. Das dürfte bei der Heftigkeit der Reaktionen der Mutter auf die Aktivitäten des Mädchens eine Rolle spielen.
  9. Insgesamt eine Kurzgeschichte – mit einem sehr direkten Einstieg und einem offenen Ende. Auch handelt es sich ganz eindeutig um einen wichtigen „Ausriss“ aus dem Leben dieses Mädchens. Denn es löst sich zunehmend aus der mütterlichen Umklammerung und erlebt schon mal zumindest einen Vorgeschmack der geplanten großen Flucht.
  10. Gut vergleichen kann man die Geschichte

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