Anders Tivag, „Kein echter Freund?“ – Lukas und die KI – eine Studie gibt ihm recht (Mat4280-stl)

Worum es hier geht:

Wie wir gleich sehen werden, werden Sprachmodelle wie ChatGPT für die Menschen immer wichtiger – und das auch in Bereichen, wo manche die Nase rümpfen.

Das musste auch in einer Kurzgeschichte Lukas erfahren – und jetzt hat die Realität ihm recht gegeben – zumindest in einer Studie. Vielleicht ja auch in einer Diskussion im Unterricht.

Wir hoffen, dass dieser Sachtext dazu beiträgt.

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Anders Tivag

„Kein echter Freund?“ –  Lukas und die KI – eine Studie gibt ihm recht

Vielleicht kennen einige schon Lukas. Ihm haben wir eine Kurzgeschichte gewidmet, denn er kämpft für Gefühle – auch wenn sie nicht seine eigenen sind. Und auch dann, wenn sie gar nicht echt sind. Lukas ist einer dieser Jugendlichen, die mit einer KI sprechen, weil niemand sonst Zeit hat oder zuhört. Und er ist damit nicht allein.

In der Geschichte „Kein echter Freund?“
https://schnell-durchblicken.de/anders-tivag-kein-echter-freund-und-gemeint-ist-chatgpt
erleben wir Lukas nach einem Schultag, an dem ein Vortrag über die Gefahren der künstlichen Intelligenz ihn verunsichert hat. Ein Redner warnte davor, eine KI wie einen echten Gesprächspartner zu behandeln. Lukas beginnt zu zweifeln – aber nicht, weil er sich getäuscht fühlt, sondern weil die KI ihm tatsächlich geholfen hat. Im Gespräch mit seiner Schwester Nora wird klar: Lukas nutzt ChatGPT nicht als Ersatz für Menschen, sondern als Lückenfüller – dort, wo Menschen fehlen. Das bringt ihn in einen inneren Konflikt: Zwischen der erzieherischen Mahnung, echte Beziehungen zu pflegen, und seinem menschlichen Bedürfnis nach Verständnis, Nähe und Sortierung seiner Gedanken.

Genau dieser Konflikt bekommt nun neue Nahrung – durch eine aktuelle Untersuchung, die auf LinkedIn in einem Post vorgestellt wurde (siehe unten): Der sogenannte *GenAI Use Case Report 2025* zeigt, dass viele Jugendliche die KI längst nicht mehr nur als Nachhilfelehrer nutzen. Sie ist zum Lebensbegleiter geworden – manchmal fast wie eine stille, aber kluge Schwester.

Drei besonders häufige Einsatzfelder sind laut dem genannen LinkedIn-Post

  1. Emotionale Unterstützung und Selbstklärung: Viele Jugendliche nutzen KI, um ihre Gedanken zu ordnen, sich verstanden zu fühlen oder einfach mal etwas loszuwerden. Manchmal ersetzt die KI kein echtes Gegenüber, aber sie hilft beim Sortieren der Fakten und der Argumente und am Ende auch beim nächsten Schritt.
  2. Lebensorganisation: Erinnerungen, To-do-Listen, strukturierte Tagesplanung – die KI wird zum persönlichen Coach für den Alltag, oft zuverlässiger als der eigene Kalender. Vielleicht gelingt es der KI ja auch beim Aufruf einer Aufgabe, einen erst mal richtig in Stimmung zu bringen.
  3. Persönlichkeitsentwicklung: Schüler reden mit der KI über das, was sie bewegt – und manchmal reicht es einfach, darüber geredet zu haben. Schon wird manches klarer und man weiß besser, wer man ist und wo man steht.

Jetzt bleibt nur noch die spannende Frage: Welche konkreten Fälle gibt es, wo Künstliche Intelligenz zumindest wie ein guter Freund oder eine gute Freundin reagieren kann.

Manchmal reicht es auch, wenn auf diese Weise etwas zumindest schon mal “vorgeklärt worden ist.  Man geht dann vielleicht selbstbewusster in das Gespräch auch mit einem anderen Menschen. Auf jeden Fall zeigt die Studie, dass sich im Leben meist das durchsetzt, was funktioniert – und was hilft.

Der Post auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/posts/garymarkwick_genai-use-case-report-2025-activity-7197161712486205440-TLpi

Die Studie ist hier zu finden.

Eine Zusammenfassung gibt es hier.

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