Sabrina Eisele, „Momente“ – Kennzeichen der Kurzgeschichte (Mat4131-kg-kennz)

Worum es hier geht:

  • Ausgangspunkt:
    • Man soll bei einer Geschichte zeigen, inwieweit die Kennzeichen für eine Kurzgeschichte auf sie zutreffen.
    • Dann muss man zunächst wissen, was das für Kennzeichen sind.
      • Ein direkter Einstieg in die Geschichte,
      • eine Handlung, die zu einem Wendepunkt führen kann
      • und ein offener Schluss..
  • Wir zeigen hier am Beispiel der Kurzgeschichte „Momente“ von Sabrina Eisele, wie man eine solche Aufgabe lösen kann.
Überblick über die Geschichte – Inhaltsangabe
  • In der Geschichte geht es um eine Schülerin, die in ihrem Zimmer vor ihrer Englisch-Klassenarbeit sitzt, die sehr schlecht ausgefallen ist.
  • Am liebsten würde sie sie vergessen und sich von der untergehenden Sonne in Dunkel hüllen lassen.
  • Als sie von ihrer Mutter zum gemeinsamen Abendbrot gerufen ist, ist sie müde und deprimiert und fühlt sich beim Hinuntergehen wie eine Marionette.
  • Während sie selbst wenig auf ihr Äußeres achtet, wird sie im Wohnzimmer gleich mit absoluter Ordnung  konfrontiert. Alle bemühen sich, optimal auszusehen – die Mutter himmelt dabei sogar regelrecht den Vater an.
  • Was ihre Tochter angeht, so darf die sie nicht mal berühren – und beim Essen muss sie auf ihre Figur achten und sich zurückhalten.
  • Während die Tochter sich auf das Fenster und den Garten konzentriert, wird sie plötzlich auf unangenehme Weise nach der Englisch-Note in der Arbeit gefragt.
  • Als sie das schlechte Ergebnis genannt hat, ist sie so fertig, dass sie mit Tränen in den Augen rausläuft. Sie denkt nur daran, dass sie die hohen Erwartungen der Familie enttäuscht hat.
  • Nach einiger Zeit des Alleinseins in ihrem Zimmer wird sie dann von ihrer Mutter überrascht, die sich anscheinend demonstrativ schon abgeschminkt hat und sie sogar in den Arm nimmt. Sie zeigt nicht nur, dass sie ihre Tochter liebt, sondern sagt es sogar ausdrücklich.
Prüfung der Kennzeichen einer Kurzgeschichte
  1. [Kurze Geschichte]
    Was die Kurzgeschichten-Eigenschaften angeht, so handelt es sich zunächst einmal um ein kurzen erzählenden (epischen) Text, der sich auf eine knappe Handlung konzentriert.
  2. [Direkter Einstieg]
    Es gibt auch einen für die Kurzgeschichte typischen direkten Einstieg. Man wird direkt in eine Situation einbezogen. Es gibt also keinerlei Einleitung. Die nötigen Informationen, um es zu verstehen, werden erst hinterher präsentiert.
    (zum Beispiel die Außenseiterrolle in der Familie und deren hohe Erwartungen)
  3. [Wendepunkt]
    In der Geschichte wird ein Konflikt deutlich zwischen den Wünschen der Ich-Erzählerin und denen der Familie. Das führt zunächst zu einem Eklat. Dann aber kommt es zu einem Wendepunkt. Die Mutter erscheint und verhält sich verständnisvoll und zeigt sogar Liebe zu ihrer Tochter.
  4. [Offener Schluss]
    Es gibt aber doch ein offenes Ende. Denn man weiß nicht, wie die anderen Mitglieder der Familie auf diese neue Entwicklung reagieren werden. Das gilt besonders für den Vater. Auf jeden Fall hat sich die Situation der Tochter deutlich verbessert – und es kann sogar zu einer Veränderung der gesamten Familiensituation kommen.

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