Wolfgang Borchert, „Draußen vor der Tür“ – Szene 5 Teil 2: Kein Zuhause (Mat567-sz5-2)

Worum es hier geht:

  • Wir wollen allen helfen, die sich einen Überblick über einen längeren Text verschaffen wollen.
  • In diesem Falle geht es um die fünfte und letzte Szene aus Wolfgang Borcherts Drama „Draußen vor der Tür“.
  • Der Text ist u.a. hier zu finden.
  • Wir teilen ihn in Abschnitte ein, die wir hier nacheinander vorstellen.
  • Die Zeilennummern beziehen sich auf eine von uns hergestellte Druckausgabe.
  • Mat567-sz5 Borchert Draußen vor der Szene 5 mit Zeilennummern

Gesamtübersicht über das Drama

Gesamtübersicht über den 5. Akt und seine Teile:

2. Die erste Desillusionierung: Das verlorene Zuhause

Zeilen: 21-50

Kommentar: Beckmann entdeckt, dass sein Familienname vom Türschild verschwunden ist und ein fremder Name (Kramer) dort steht. Die folgende beiläufige und gleichgültige Konfrontation mit Frau Kramer macht ihm deutlich, dass sein Zuhause nicht mehr existiert und er seinen Platz verloren hat. Dieser Abschnitt markiert den ersten schweren Schlag für Beckmanns Hoffnung.

Deutlich wird an den Markierungen:

  • zunächst eine Art Selbstgespräch oder Gedankenabfolge, in der Beckmann sich wundert, dass ihr altes Familien-Messingschild durch ein Pappschild ersetzt worden ist.
    • die Farbe rot steht für das, was  für Beckmann nicht mehr stimmt
    • die Farbe blau steht für seine Erinnerungen und Erwartungen
  • Nach dem Klingeln und dem Öffnen der Tür:
    • die Konfrontation der ruhigen Sicherheit der neuen Besitzerin
    • und der abnehmenden Sicherheit und der Fragehaltung Beckmanns
    • Kombination der Frage nach den Eltern, die im nächsten Abschnitt dann die entscheidende Rolle spielt
    • und dem Gegensatz zwischen Beckmanns „hier geboren“ und Kramers „unsere Wohnung“
    • Am Ende dann wieder die Hintergrund-Frage nach den Eltern und Kramers Irritation, dass dieser Sohn nichts von seinen Eltern weiß.
    • Schlusspunkt: wieder der Gegensatz von „geboren“ und „gehört uns“.
  • Diskutieren könnte man die Regieanmerkungen zum Verhalten der Frau Kramer, bsd. in Zeile 31/32 und dann Zeile 42.
    These: Hier muss man unterscheiden zwischen der Sicht der Frau Kramer und dem, was davon bei Beckmann und indirekt beim Zuschauer ankommt.
    Man könnte mal versuchen, diese Passage mit ihrer „gleichgültigen, grauenhaften, glatten Freundlichkeit“ zu spielen.

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